Was zu Hause mit einem Kilo Kirschen funktioniert, funktioniert noch lange nicht mit größeren Mengen
Gründer im Interview: Yammbits
Yammbits
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Wie seid ihr auf die Idee mit euren Fruchtkugeln gekommen?
Wir sind 2017 Eltern von Zwillingen geworden. Während unserer Elternzeit in Elenas Heimat Griechenland haben wir uns nicht wirklich gut ernährt und viel zu viele ungesunde Snacks gegessen. Das brachte uns auf die Suche nach cleveren und gesunden Snacks. Wir haben herumprobiert und die ersten Fruchtsnacks in der heimischen Küche erfunden.
Wie lange hat die Entwicklung gedauert und was waren die herbsten Rückschläge?
Alles in allem hat die Entwicklung ein Jahr gedauert. Wir haben mit verschiedenen Rezepturen, Obstsorten, Formen und Farben experimentiert. Gleich die ersten „Prototypen“ waren ein voller Erfolg und wurden uns von Freunden und Familie geradezu aus den Händen gerissen. Anfängerglück, wie sich schnell herausstellte. Was zu Hause mit einem Kilo Kirschen funktioniert, funktioniert noch lange nicht, wenn man versucht, die Rezepturen und Prozesse auf größere Mengen zu übertragen. Die ersten Ergebnisse mit größeren Mengen waren schon eine mittelgroße Enttäuschung. Danach haben wir beschlossen, mit Profis zusammenzuarbeiten, wie dem Institut für Lebensmitteltechnologie der FH Weihenstephan und einem professionellen Produzenten.
Wie war das erste Feedback vom Markt?
Das erste Feedback war gut, aber unser Kundenstamm zu klein.
Die Kunden, die das Produkt gekauft und probiert haben, waren begeistert.
Aber man darf nicht vergessen, dass man als Startup mit einem neuen und innovativen Produkt und einer unbekannten Marke direkt mit den ganz Großen der Branche im Wettbewerb steht. Und diese haben durch ihre Bekanntheit und ihr Marketingbudget einen Vorteil im Handel und werden eher mal spontan aus dem Regal genommen und in den Einkaufswagen gelegt.
Habt ihr euch den Markt so vorgestellt? Welche Besonderheiten hattet ihr zu meistern?
Wir kannten das Zusammenspiel von Industrie und Handel bereits durch unsere berufliche Erfahrung vor Yammbits – allerdings aus anderen Branchen.
Viele Regeln gelten auch im Lebensmittelmarkt, aber es ist schon ein schwieriger Markt mit zurecht hohen Qualitätsstandards – es geht eben um Nahrungsmittel – großer Konkurrenz und kleinen Margen. Aber es macht Spaß!
Würdet ihr es wieder tun?
Ein klares „Ja“! Wir stehen ja erst ganz am Anfang und wissen noch nicht mal, wo wir in einem Jahr stehen, aber wir haben seit der Gründung schon so viel gelernt und interessante Kontakte geknüpft. Und es macht einfach Spaß, an seinem eigenen „Ding“ zu arbeiten.
Was gebt ihr neuen Start-ups mit auf den Weg?
Einfach machen. Nicht zu lange nachdenken und kalkulieren oder gleich am Anfang seitenlange Business Pläne schreiben. Einen Prototypen entwickeln und so schnell wie möglich raus zum Kunden. Und das Feedback offen anhören und das Produkt verbessern. Oder verstehen und akzeptieren, dass es vielleicht doch keinen Markt gibt.
Und nicht zu ängstlich sein, mit anderen Startups über das eigene Konzept zu sprechen. Kaum jemand will die Ideen anderer klauen, sondern ist mit den eigenen Ideen gut beschäftigt. Aber man lernt unglaublich viel aus solchen Gesprächen.
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