Generationenübergreifende Teams - Magical Mix?!

Der Generationenmix fordert Führungskräfte

11.11.2020 - Deutschland

Die Generation Y ist aktuell der größte Nutznießer von familien- und lebensphasenbewussten Angeboten. Generationenübergreifende Teams bieten in den Augen der Arbeitgeber mehrfachen Nutzen - insbesondere mit Blick auf das Bewahren und den Aufbau von Wissen innerhalb der Organisationen. Schließlich haben sie generationenübergreifende Teams nach Meinung von jedem fünften Arbeitgeber während der Coronapandemie besser bewährt als altershomogene Teams. Das sind drei Ergebnisse der aktuellen Stichprobenbefragung, die die berufundfamilie unter 21 Organisationen durchführte, die das Zertifikat zum audit berufundfamilie bzw. audit familiengerechte hochschule tragen. Die Befragung stellt den aktuellen Stellenwert des Generationenmanagements als Teil einer familien- und lebensphasenbewussten Personalpolitik in den Fokus. Denn: Verschiedenen Generationen wird nachgesagt, dass sie unterschiedliche Bedarfe der Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben haben. Angesichts der steigenden Heterogenität von Teams - auch aufgrund breiterer Altersstruktur - erhält das Generationenmanagement im Rahmen einer familien- und lebensphasenbewussten Personalpolitik einen immer größeren Stellenwert.

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Alle Augen auf die Generation Y?

95,2 Prozent der 21 befragten Arbeitgeber meinen, dass die Generation Y - also in etwa die zwischen 1980 und 1996 Geborenen - am meisten von den von ihnen angebotenen familien- und lebensphasenbewussten Maßnahmen profitiert. Für 52,4 Prozent der zertifizierten Organisationen ist (auch) die Generation X die Gruppe, die am meisten in den Genuss der Angebote kommt. 42,9 Prozent sehen die Babyboomer und lediglich 4,8 Prozent die Generation Z als diejenigen, die die Maßnahmen besonders intensiv nutzen.

Die Generation Y wird von den Arbeitgebern auch am häufigsten benannt, wenn es um die Frage geht, bei welcher Generation der Wunsch nach Individualisierung und passgenauen Vereinbarkeitslösungen besonders stark ausgeprägt ist: 85,7 Prozent der Arbeitgeber - also mehr als acht von zehn - sind dieser Meinung. Die Generation Z (10 - 23 Jahre alt) nimmt mit 38,1 Prozent den zweiten Rang ein, die Generation X (41 - 54 Jahre alt) mit 33,3 Prozent den dritten und die Babyboomer (55 - 74 Jahre alt) mit 19 Prozent den vierten.

Neun von zehn zertifizierten Arbeitgebern sind gleichzeitig der Auffassung, dass bei der Generation Y die*der Partner*in der*des Beschäftigten besonders großen Einfluss auf berufliche Entscheidungen und Vereinbarkeitswünsche hat. Lediglich jeweils 14,3 Prozent schreiben innerhalb der Generation X und der Generation Z der*dem Partner*in der*des Beschäftigten eine besonders große Einflussnahme zu. Bezüglich der Babyboomer sehen dies sogar nur 4,8 Prozent.

Der Generationenmix fordert Führungskräfte

Was sind die Vorteile und was die besonderen Herausforderungen im Zusammenhang mit Teams, die sich aus verschiedenen Generationen zusammensetzen?

Die befragten Arbeitgeber sehen in generationenübergreifenden Zusammensetzungen von Teams eine Reihe von Vorteilen: 85,7 Prozent finden es vorteilhaft, dass junge Beschäftigte von der Erfahrung und dem Prozesswissen der lebensälteren Beschäftigten profitieren. Zusätzlich erscheint es sechs von zehn Arbeitgebern als nützlich, dass junge Beschäftigte älteren Kolleg*innen Digitalkompetenzen vermitteln und neue Arbeitsmethoden befördern, wie z.B. Scrum. Entsprechend meinen auch 61,9 Prozent, dass sich in der Zusammenarbeit die Stärken der Jüngeren und der Älteren wechselseitig ergänzen können. 57,1 Prozent der Arbeitgeber stimmen der Aussage zu, dass die Kombination aus der Haltung und dem Erfahrungswissen der älteren Beschäftigten mit dem Wissen und dem Lebensstil der jüngeren Mitarbeitenden in der Summe einen deutlichen Mehrwert ergibt. Zudem ergibt sich für 47,6 Prozent der Befragten einen Vorteil daraus, dass Beschäftigte verschiedener Generationen über die gemeinsame Arbeit besser zusammenwachsen.

Etwas zurückhaltender, aber immer noch mit 42,9 Prozent stark ist die Zustimmung zur Aussage "Generationenübergreifende Teams sind insgesamt kreativer und erfolgreicher" als Vorteil.

Knapp jeder fünfte Arbeitgeber ist der Meinung, dass sich generationenübergreifende Teams während der Coronapandemie besser bewährt haben als altershomogene Teams. Lediglich 4,8 Prozent sind nicht dieser Meinung. Die große Mehrheit von 76,2 Prozent kann keine Entscheidung dazu treffen.

Generationenübergreifendes Teambuilding rückt vor allem die Rolle der Führungskräfte in den Blick - zumindest wenn es nach Ansicht der befragten zertifizierten Arbeitgeber geht: 81 Prozent von ihnen meinen, dass die Anforderungen an die Führung von Teams vielfältiger werden, da die Erwartungen an eine Führungskraft zwischen den Generationen sehr unterschiedlich sind. Führungskräfte sollten dahingehend unterstützt werden. Konflikte zwischen jüngeren und älteren Beschäftigten sehen 61,9 Prozent der Arbeitgeber als Herausforderung. 57,1 Prozent sehen sich darin gefordert, für alle die passende Kommunikation zu finden. Jeweils 47,6 Prozent finden es herausfordernd, den jeweils altersbezogenen Vorurteilen der Beschäftigten zu begegnen und zwischen den unterschiedlichen Vereinbarkeitsbedarfen zu vermitteln. 42,9Prozent beschäftigen die unterschiedlichen Perspektiven junger und lebensälterer Beschäftigter hinsichtlich ihres beruflichen Daseins und deren Harmonisierung.

Gutes Generationenmanagement bedarf nach Meinung von 81 Prozent der befragten zertifizierten Arbeitgeber einer Unternehmenskultur, die offensiv alle Generationen respektiert und das Arbeiten in altersübergreifenden Teams fördert. Jeweils 57,1 Prozent der Arbeitgeber finden es wichtig, Führungskräfte zum Managen von generationenübergreifenden Teams zu qualifizieren und Teams in ihrem selbstorganisierten gemeinsamen Handeln zu stärken (z.B. durch Teambuilding-Maßnahmen, die teamübergreifende Teamarbeit in den Fokus rücken).

Vier von zehn Organisationen sehen es zudem als essenziell an, Teams aus möglichst vielen Generationen mit Personen zusammenzusetzen, die sich grundsätzlich als team- und kritikfähig erweisen.

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