Offener Brief der Brauereien
300 Betriebe wenden sich mit einem Hilferuf an die Politik
Bild von cerdadebbie auf Pixabay
Vier Monate lang waren bereits im vergangenen Jahr alle Gaststätten, Restaurants, Kneipen, Bars und Hotels geschlossen – ein Ende des nunmehr seit Anfang November 2020 bestehenden zweiten Lockdowns ist nicht in Sicht. Die Brauwirtschaft ist seit jeher der engste Partner der Gastronomie und deshalb von den Schließungen besonders hart getroffen. „Mit den Lockdowns und dem dadurch ausgelösten Zusammenbruch des Fassbiermarktes haben die Brauereien von einem Tag auf den anderen einen maßgeblichen Teil ihres wirtschaftlichen Fundamentes verloren. Ware im Wert von vielen Millionen Euro, deren Haltbarkeitsdatum überschritten wurde, musste bereits vernichtet werden“, heißt es in dem Offenen Brief. Je stärker ein Betrieb mit dem Gastronomie- und Veranstaltungsgeschäft verbunden ist, desto gravierender der Umsatzeinbruch. Der margenschwache Flaschenbierabsatz im Handel könne die massiven Umsatzverluste im Gastgewerbe und die Einbußen beim Export „nicht annähernd auffangen“.
Während für die Gastronomie von staatlicher Seite Hilfsmaßnahmen entwickelt wurden, seien die 1.500 deutschen Brauereien bis auf wenige Ausnahmen leer ausgegangen, beklagen die Unternehmen: „Wir sprechen dabei weit überwiegend von mittelständischen und handwerklichen Betrieben, die sich oftmals seit Generationen im Familienbesitz befinden, von Brauereien, die Weltkriege, Wirtschafts- und Währungskrisen überdauert haben – und nun völlig unverschuldet vor dem Aus stehen.“
Die deutsche Brauwirtschaft appelliert an Bund und Länder, „gezielt, entschieden und schnell“ mit Maßnahmen zur finanziellen Unterstützung betroffener Betriebe gegenzusteuern, da ansonsten vielen dieser Brauereien als Folge der Corona-Krise die Insolvenz drohe. In Brauereien unterschiedlichster Größe wie auch im Gastgewerbe stünden aber nicht nur zahllose Arbeitsplätze auf dem Spiel, sondern „auch ein unwiederbringlicher Teil unseres gesellschaftlichen Lebens und unserer vielfältigen Kultur“.
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