foodwatch präsentiert zur EURO 2020 den Nutri-Score-Check für EM-Snacks

Klassische Chips spielen oft im Mittelfeld – und sind besser als manche Gemüse-Chips

15.06.2021 - Österreich

Rechtzeitig zum Start der Fußball-Europameisterschaft hatfoodwatch Österreich eine Auswahl gängiger Chips und anderer Knabbereien im Supermarkt auf ihren Nährwert abgeklopft und den Nutri-Score errechnet. Die 5-teilige Farbskala in Ampelfarben zeigt, wie es um die Zusammensetzung der Nährstoffe bestellt ist. In Österreich fehlt derzeit noch die rechtliche Grundlage dafür, dass Hersteller ihre Lebensmittel mit dieser leicht verständlichen Nährwertkennzeichnung versehen dürfen. foodwatch fordert deshalb Bundesminister Mückstein auf, die rechtlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen.

Rotraud Priesner

foodwatch präsentiert zur EURO 2020 den Nutri-Score-Check für EM-Snacks

Im foodwatch-EM-Check sind Tortilla-Chips und Maiswaffeln als einzige im grünen Bereich. Kartoffel-Chips spielen oft im Mittelfeld. Rot bekommen Erdnüsse im Teigmantel. Lisa Kernegger, Leiterin von foodwatch Österreich, erklärt die Hintergründe zum EM-Check: „Wir zeigen mit dem Nutri-Score-Check, wie unterschiedlich die Snacks hinsichtlich der Nährwertqualität sein können. Hätten alle Snacks im Supermarktregal die Nährwertkennzeichnung in Ampelfarben, könnten Konsument*innen die Unterschiede auf einen Blick erfassen.“

Herr Minister Mückstein, bringen Sie den Nutri-Score auf den Weg – damit auch österreichische Hersteller „mitspielen“ dürfen!

Die beiden Leiterinnen von foodwatch Österreich, Lisa Kernegger und Heidi Porstner, haben vor einigen Wochen Bundesminister Mückstein getroffen und ihm vermittelt, wie dringend es Rechtssicherheit für den Nutri-Score in Österreich braucht. Im Gegensatz zu Deutschland, Frankreich oder den Niederlanden dürfen heimische Hersteller den Nutri-Score derzeit noch nicht verwenden. Lisa Kernegger und Heidi Porstner erklären, dass sich das leicht ändern lässt: „Wir appellieren an Minister Mückstein, rasch die nächsten Schritte einzuleiten, damit es bald auch in österreichischen Supermarktregalen mehr Produkte mit dem Nutri-Score gibt.“

Klassische Chips spielen oft im Mittelfeld – und sind besser als manche Gemüse-Chips

Am besten schneiden bei dem foodwatch-EM-Check Maiswaffeln ab, dicht gefolgt von Tortilla-Chips. Drei von vier Tortilla-Chips bekommen ein grünes B, denn sie haben für Knabber-Sachen eine relativ ausgewogene Zusammensetzung. Bei klassischen Kartoffel-Chips spielen einige im Mittelfeld. Ganz schlecht schaut’s nur bei Erdnüssen im Teigmantel aus. Die bekommen ein dunkelrotes E. Heidi Porstner erklärt: „Selbst nach intensivem Studium der Nährwerttabellen lässt sich oft nicht eindeutig sagen, welches Produkt insgesamt ausgewogener ist. Die Nutri-Score-Farben machen die Nährwertqualität transparent und für alle leicht erkennbar.“

Wie der Nutri-Score funktioniert

Der Nutri-Score wurde vor einigen Jahren von Wissenschafter*innen in Frankreich entwickelt. Für den Nutri-Score rechnet man günstige Nährstoffe und Zutaten wie Obst, Gemüse, Eiweiß und Ballaststoffe gegen ungünstige wie gesättigte Fettsäuren, Salz und Zucker auf. Auch der Energiegehalt fällt ins Gewicht. Es kommt also nicht nur auf den Fettanteil in den Chips an. Auch der Salzgehalt spielt eine wichtige Rolle. Bei manchen Knabbereien geben Hersteller gerne Zucker in die Zutatenliste, um den Geschmack aufzupeppen. Der Nutri-Score verschafft einen Gesamteindruck über die Nährstoffzusammensetzung eines Lebensmittels und übersetzt sie in leicht verständliche Ampelfarben.

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