Trendzutaten in Backwaren, Snacks und Cerealien

29.09.2021 - Deutschland

Samen und Kerne

ChristinaZetterberg / Pixabay

Samen und Kerne sind wahre Kraftpakete an Nährstoffen, die in Backwaren, Cerealien und Snacks neue Geschmacksrichtungen, interessante Texturen kreieren und die Nährwerte positiv beeinflussen können. Mintels Globaler Neuproduktdatenbank zufolge werden Samen und Kerne in Backwaren, Cerealien und Snacks häufiger genutzt.

Die gesundheitlichen Vorteile von Samen und Kernen in Snacks könnten auch in andere Kategorien auf Interesse stoßen. In China stimmt beispielsweise eine große Mehrheit der Nuss- und Saatgutkonsumenten zu, dass Nüsse und Samen reich an Proteinen und Ballaststoffen sind und eine gute Vitaminquelle darstellen (75 Prozent der Befragten). Neben Backwaren sind in den USA mehr als zwei von fünf Verbrauchern pflanzlicher Fleischersatzprodukte an Samen als Eiweißquelle in diesen Produkten interessiert, so eine Untersuchung von Mintel zu Pflanzenproteinen.

Samen zur Verbesserung der Textur

Während die zunehmende Verwendung von Samen größtenteils auf spezielle Versprechungen hinsichtlich der Gesundheit zurückzuführen ist, spielen auch geschmackliche und sensorische Aspekte eine interessante Rolle. Samen, die seltener genutzt werden oder den Verbrauchern (noch) unbekannt sind, können mit gängigeren Zutaten wie z. B. Urgetreidesorten und Nüssen kombiniert werden, um den Geschmack und die Konsistenz zu verbessern. In süßen Backwaren wie Pfannkuchen, Crackern, Keksen und Plätzchen können Samen auch zur Verbesserung der Nährwerte zum Einsatz kommen. Die Verwendung von Samen und Kernen kann potenziell den Nerv derjenigen Verbraucher treffen, die auch beim Naschen auf gesundheitliche Aspekte achten, beim Geschmack jedoch keine Kompromisse eingehen wollen.

Hafer

Dank seines reichhaltigen Nährwertprofils, seiner Vielseitigkeit und seiner Umweltfreundlichkeit hat Hafer gute Aussichten, zu einer Super-Zutat in den Bereichen Backwaren, Snacks und Müsli zu werden.

“Gut für dich, gut für die Umwelt“

Hafer wird als umweltfreundliche Zutat geschätzt: Besonders wertvoll ist er in ökologisch nachhaltigen Fruchtfolgesystemen, da er dazu beiträgt, gesunde Anbaumethoden und Bodenerhaltung zu gewährleisten. Hafer ist eine ideale Kulturpflanze mit geringem Aufwand, die die Vielfalt fördert, um Bodenerosion zu verringern und Pflanzenkrankheiten, Insekten und Unkraut zu bekämpfen. Damit stellt Hafer eine nahrhafte Option für Unternehmen dar, die eine stärkere Nachhaltigkeitspraxis anstreben und damit dem Mintel-Trend 2030 für Lebensmittel und Getränke, „Die Welt im Wandel“, folgen.

Probiotika

Waren Probiotika früher hauptsächlich in Milch- und herzhaften Produkten zu finden, haben sie nun das Potenzial, Backwaren, Snacks und Frühstückscerealien stärker zu bereichern. Neben dem Genuss können Produkte mit Probiotika auch funktionelle Vorteile bieten.

Immunsystem mit den richtigen Probiotika stärken

Probiotika bieten mehrere funktionelle Eigenschaften, die über die Darmgesundheit hinausgehen, darunter die Stimulierung des Immunsystems. Probiotika, die nachweislich die Gesundheit des Immunsystems unterstützen, sind für Verbraucher interessant, die einen proaktiven Ansatz für ihre Gesundheit verfolgen. Derzeit erforschen Wissenschaftler noch die Rolle, die Probiotika bei der Unterstützung des körpereigenen Abwehrsystems spielen können. Eine kürzlich durchgeführte Studie hat ergeben, dass eine Kombination von Probiotika das Auftreten von Infektionen der oberen Atemwege deutlich verringern kann. Lebensmittel und Getränke, die das Immunsystem unterstützen, werden die Verbraucher ansprechen, die ihre Gesundheit mit Nahrungsmitteln stärken wollen.

Hülsenfrüchte

Ebenfalls Wachstumschancen haben Hülsenfrüchte und –mehle, die insbesondere in veganen und glutenfreien Produkten für einen „Nährwert-Boost“ sorgen könnten.

Hülsenfrüchte werden von den Verbrauchern weltweit als pflanzliche Quelle für Proteine und andere Nährstoffe anerkannt und verwendet. Sie können nachhaltig angebaut werden und sind allgemein kostengünstig. Dennoch enthielt zwischen Mai 2020 und April 2021 nur knapp jede zehnte Neueinführung von Backwaren, Snacks und Cerealien Hülsenfrüchte bzw. Hülsenfrüchtemehl. Die COVID-19-Pandemie sollte ein Katalysator für die verstärkte Einbeziehung von Hülsenfrüchten in diesem Bereich sein. Darüber hinaus sind gesunde Hülsenfrüchte wie Kichererbsen, Linsen und Favabohnen ein Grundnahrungsmittel in vielen ethnischen Küchen und bieten den Herstellern einen Weg für Produktinnovationen für Foodies mit Hang zu Convenience und internationalen Lebensmitteln.

Kokosblütenzucker

Kokosblütenzucker (auch Kokospalm- oder verkürzt Kokoszucker genannt) ist ein natürlicher, unraffinierter Zucker, der aus dem Blütensaft der Kokospalme gewonnen wird. Er wird oft als nahrhafter und mit niedrigerem glykämischen Index als normaler Zucker angepriesen. Angesichts des immer stärker werdenden Gesundheitstrend profitiert auch Kokoszucker von einer Art „health halo“, der verwandten Produkten wie Kokosnusswasser, -milch und -öl zu verdanken ist. In den letzten drei Jahren haben neu eingeführte Backwaren, Snacks und Frühstückscerealien, die Kokosblütenzucker verwenden, weltweit einen deutlichen Anstieg erfahren, wenn auch von einer kleinen Basis aus. Obwohl Kokosnusszucker nicht als ernährungsphysiologisches Superfood gepriesen werden kann, hat die Zutat dennoch die Möglichkeit, das Interesse der Verbraucher an natürlichen und unverarbeiteten Zutaten zu bedienen.

Wachsende Nachfrage nach natürlichen Süßungsmitteln
Verbraucher werden immer entschlossener, sich gesünder zu ernähren und einen gesundheitsbewussteren Lebensstil zu pflegen. Aus diesem Grund hat die Öffentlichkeit die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln und Getränken noch nie so genau unter die Lupe genommen wie heute. Insbesondere Zucker ist in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, der Politik und der Medien geraten und hat Fett und Salz als Hauptanliegen der Verbraucher abgelöst. Ein hoher Zuckerkonsum wird zunehmend für die steigenden Raten von Fettleibigkeit und Diabetes verantwortlich gemacht, was die Lebensmittel- und Getränkeindustrie unter Druck setzt, die Nachfrage der Verbraucher nach gesunden und dennoch schmackhaften Produkten zu befriedigen. Angesichts des wachsenden Bewusstseins über die negativen Auswirkungen von raffiniertem Zucker auf die Gesundheit machen sich immer mehr Verbraucher auf die Suche nach gesünderen Süßungsmitteln. Da Gesundheit oft mit Natürlichkeit gleichgesetzt wird, entscheiden sich die Verbraucher zunehmend für natürliche Zuckerersatzstoffe wie Honig, Kokosblütenzucker, Agavendicksaft oder Stevia.

Mintels Fazit:

Die Verbraucher achten zunehmend auf ihre Ernährung, um sowohl ihre persönliche Gesundheit als auch die Gesundheit des Planeten zu verbessern. Zudem sind sie an Lebensmitteln und Getränken interessiert, die natürliche Nährstoffquellen sind, geschmacklich überzeugen und wichtige Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen. Neben “Frei-von “- und pflanzenbasierten Produkten könnte Darmgesundheit das nächste große Thema für Bäckerei-, Snack- und Getreidehersteller sein.

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