Nachhaltige Saftproduktion: Neues Potenzial im Beerentrester
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Bei der Tresterverarbeitung setzten die Forschenden auf schonende und vor allem rein mechanische Technologien, um möglichst viele Inhaltsstoffe zu erhalten. Dabei entwickelten sie drei Weiterverarbeitungsstrategien, deren Umsetzung und Wirtschaftlichkeit seitens der Projektpartner aus Saftindustrie und Unternehmensberatung derzeit in einer Machtbarkeitsstudie geprüft werden.
Direkt als beerige Zutat oder vermahlen als Farb- und Rohstoff
Ohne weitere Aufarbeitung kann der Trester direkt als ballaststoffreiche Lebensmittelzutat in Müslis oder Fruchtriegeln verwendet werden. In ersten Versuchen zeigten die hergestellten Trockenobstriegel eine hohe Akzeptanz bei Verbrauchern.
Durch die intensive Farbe kann der Trester außerdem fein vermahlen als natürlicher Farbstoff in Produkten wie Joghurts, Saucen oder Pürees eingesetzt werden. Die besondere Farbstabilität der Tresterpulver gegenüber herkömmlichen natürlichen Farbstoffen wurde bereits in einer wissenschaftlichen Veröffentlichung bestätigt.
Die Tresterpulver zeichnen sich zusätzlich durch einen hohen Ballaststoffgehalt aus. Die im Trester befindlichen Kerne weisen einen hohen Gehalt an Öl auf, das reich an ungesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist. Daher können die Trester auch als Rohstoff zur Gewinnung hochwertiger Öle dienen.
Moderne Technologien für eine nachhaltige Saftherstellung
Für die Entwicklung eines schonenden Saftherstellungsverfahrens setzten die Forschenden auf Ultraschalltechnologie. Damit können derzeit angewendete hohe Temperaturen verringert und Herstellungszeiten verkürzt werden. Somit wird Energie eingespart und die Säfte punkten mit einer verbesserten sensorischen und ernährungsphysiologischen Qualität.
Eine kombinierte Anwendung aus Ultraschall und den üblicherweise verwendeten Enzymen erwies sich in ersten Studien als die effizienteste Methode.
Hintergrund
Passend zum Internationalen Jahr für Obst und Gemüse 2021 steht bei diesem Forschungsprojekt die Nachhaltigkeit der Lebensmittelherstellung im Fokus. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert „ReBuTech“ in seinem Programm zur Innovationsförderung über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) als Projektträger.
Am Verbundprojekt beteiligt sind Forschende der Professur für Molekulare Lebensmitteltechnologie der Universität Bonn, der Safthersteller Haus Rabenhorst O. Lauffs GmbH & Co. KG und die Envisio Consulting GmbH.
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