Wegen Hamsterkäufen nach dem russischen Angriff auf die Ukraine sind in spanischen Supermärkten
Sonnenblumenöl und Mehl ausverkauft, oder die Abgabe ist begrenzt. Spanien ist vor allem bei Sonnenblumenöl von der Ukraine abhängig. Insgesamt 62 Prozent des spanischen Bedarfs kamen zuletzt aus dem heute umkämpften Land.
In vielen Supermärkten gibt es leere Regale. "Wir haben Speiseöl nachbestellt, aber bekommen seit Tagen nichts", sagte ein Angestellter eines Supermarktes bei Barcelona am Montag. Das gleiche gelte für Mehl, das derzeit auch nicht mehr zu haben sei. Auch Regale für Nudeln, Haferflocken und Hülsenfrüchte wiesen teils große Lücken auf oder waren fast leer. Manche Supermärkte beschränkten den Verkauf von Sonnenblumenöl auf fünf Liter pro Person.
Spanien produziert vor allem Olivenöl, das jedoch teurer ist. Das preisgünstige Rapsöl wird nach einem Giftöl-Skandal 1981 mit Tausenden Toten von den Kunden gemieden und deshalb kaum angeboten. Straßenhändler hatten damals giftiges Industrie-Rapsöl in den Verkehr gebracht.
Der Dachverband der Großhändler und Supermärkte, Asedas, hatte schon vor Tagen auf ein "ungewöhnliches Verhalten der Konsumenten" beim Kauf von Sonnenblumenöl hingewiesen und zugleich betont, die Versorgung mit Speiseöl und anderen Lebensmitteln sei in Spanien generell sicher. Zu Engpässen könnte es Medienberichten zufolge frühestens ab dem Sommer kommen, falls die nächste Ernte in der Ukraine ausfällt.
Auch die Bauernverbände schlugen Alarm. Sollte es zu längerfristigen Ausfällen beim Import von Mais, Getreide und Ölkuchen aus der Ukraine kommen, könne das Viehfutter knapp werden./ro/DP/jha (dpa)