Traditionsreicher Bio-Großhändler BiUno muss Insolvenzantrag stellen

Belieferung der Kunden läuft in vollem Umfang weiter

12.05.2022 - Deutschland

Der traditionsreiche Bio-Großhändler BiUno, in der Region auch als Phönix Naturprodukte bekannt, musste am 6. Mai 2022 (Freitag) einen Insolvenzantrag stellen. Das zuständige Amtsgericht Gießen hat daraufhin am 9. Mai 2022 (Montag) Rechtsanwalt Dr. Michael Lojowsky von Schultze & Braun zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Dr. Lojowsky und sein Team sind vor Ort und verschaffen sich einen Überblick über die Situation am Unternehmenssitz in Gießen-Lützellinden.

BiUno

Logistikzentrum BiUno

Unterstützung durch Kunden und Lieferanten

„BiUno ist als Großhändler über die Grenzen Mittelhessens bekannt und steht für zertifizierte Bio-Ware in Premium-Qualität. Zu den Kunden zählen viele Einzelhändler, Filialisten, Lieferserviceunternehmen und Großküchen. Sie können wie gewohnt über ihr Warenwirtschaftssystem oder im Onlineshop aus dem Sortiment bestellen, das über 10.000 Artikel umfasst, von denen viele aus der Region stammen,“ sagt Dr. Michael Lojowsky. Der Geschäftsbetrieb bei BiUno läuft in vollem Umfang weiter. „Wir beliefern alle unsere Kunden weiterhin mit den hochwertigen Bio-Produkten, für die wir als Händler seit inzwischen mehr als 40 Jahren stehen“, sagt Geschäftsführer Mohamed El Ouariachi. „Für die Qualität unserer Produkte und unserer Belieferung spricht auch die Tatsache, dass viele Kunden, aber auch viele Lieferanten, uns bereits signalisiert haben, dass sie auch in dieser nicht einfachen Zeit zu uns stehen wollen.“ 

Bereits erste Anfragen

Die 85 Mitarbeiter wurden von Dr. Lojowsky und El Ouariachi bereits über die aktuelle Situation und das weitere Vorgehen informiert. Ihre Löhne und Gehälter sind bis Ende Juli gesichert. Der vorläufige Insolvenzverwalter prüft nun die Optionen für eine Restrukturierung und wird bereits in Kürze eine gezielte Suche nach möglichen Investoren starten. „Wir haben bereits erste Anfragen erhalten“, sagt Dr. Lojowsky. „Wenn es uns gelingt, einen Partner zu finden, der zu BiUno passt und der an das Potential des Unternehmens glaubt, ist eine Sanierung möglich.“ Ziel des Verfahrens ist unter anderem ein Erhalt des Bio-Großhändlers und der Arbeitspätze am Standort Gießen-Lützellinden. Eine Ursache der wirtschaftlichen Schieflage von BiUno ist ein deutlicher Auftragsrückgang durch das Ende der Zusammenarbeit mit einem bisherigen Großkunden.

14.500 Quadratmeter Lagerkapazität mit bester Verkehrsanbindung

Der Bio-Großhändler, der an die Tradition der 1981 in Rosbach vor der Höhe gegründeten Phönix Naturkost anknüpft, hat vor rund eineinhalb Jahren sein hochmodernes Logistikzentrum in Gießen-Lützellinden eingeweiht. Dort stehen auf insgesamt rund 14.500 Quadratmetern Lagerkapazitäten in Kühl- und Trockenbereichen zur Verfügung. In beiden Bereichen gibt es zudem sogenannte AutoStore-Systeme, automatisierte Lagerbereiche, mit denen eine größere Lagerfläche optimal genutzt und effizientere Logistikabläufe erzielen werden können. „Unser Logistikzentrum hat über die A 45 eine sehr gut Anbindung nach Mittelhessen, aber auch ins Rhein-Main Gebiet. Zudem ist der Flugplatz Gießen-Lützellinden in unmittelbarer Nähe“, sagt Dr. Lojowsky.  „Gerade in Zeiten gestörter Lieferketten sind ausreichende Lagerkapazitäten ein echter Wettbewerbsvorteil – damit können wir nun unsere Kunden, aber auch andere Unternehmen unterstützen.“ Das Logistikzentrum von BiUno war von vorneherein darauf ausgelegt, darin Waren und Produkte unterschiedlichster Art zu lagern, und es ist ohne größeren Aufwand aufteilbar.

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