AK Teuerungs-Check: Fettige „Teuerung“ bei Ei und Pommes

Pommes um 81 Prozent, Eier um 47 Prozent

30.06.2022 - Österreich

Der aktuelle AK Teuerungs-Check zeigt: Preisgünstige tiefgekühlte Pommes frites sind im Jahresvergleich um fette 81 Prozent teurer geworden, Eier um 47 Prozent. „Viele stöhnen unter den hohen Preisen beim Einkaufen“, sagt AK Konsument:innenschützerin Gabriele Zgubic. „Höhere Preise treffen Menschen mit niedrigerem Einkommen viel härter.“ Das Anti-Teuerungspaket der Regierung ist positiv, aber es fehlen wichtige Maßnahmen, etwa dass Preise sinken. Eine befristete Mehrwertsteuersenkung auf Lebensmittel wäre daher in Zeiten der massiven Teuerung eine große Entlastung für Haushalte mit geringen Einkommen.

Bild von Matthias Böckel auf Pixabay

Die Teuerungen gehen durch die Decke und machen das Leben immer schwerer leistbar. Die AK erhebt regelmäßig, wie sich die Preise in den Bereichen Energie, Sprit, Lebensmittel und Wohnen entwickeln – und die Zahlen sind alarmierend!

Schnelle Küche: Wer Pommes mit Spiegelei auf seinem Speiseplan hat, muss für die zwei Lebensmittel nun viel tiefer ins Geldbörsel greifen. Der aktuelle AK Teuerungs-Check von 23. bis 25. Mai bei sieben Geschäften (Billa, Billa Plus, Spar Interspar, Hofer Lidl und Penny) zeigt: Preisgünstiges Pommes frites (1 Kilogramm) kosteten im Juni 2021 noch 1,12 Euro, Ende Mai jedoch 2,02 Euro. „Das ist eine Preiserhöhung von 81 Prozent“, rechnet Zgubic vor. Ei (1 Stück, Größe M) gab es im Juni 2021 um 0,15 Euro, Ende Mai um 0,22 Euro – ein Plus von 47 Prozent. Zgubic: „Ein großes Problem ist auch, dass zusätzlich zu den starken Teuerungen preiswertere Eigenmarken in den Geschäften teils nicht vorhanden sind und Konsumentinnen und Konsumenten zu noch teureren Produkten greifen müssen.“

„Wer weniger Geld hat, vergleicht beim Einkaufen die Preise und greift auch zu günstigeren Lebensmitteln“, so die AK Expertin. „Und wenn die vormals günstigen Produkte nun auch so teuer sind, ist für Menschen mit weniger Einkommen die Belastung höher. Denn im Vergleich zu Besserverdienern geben sie einen wesentlich größeren Teil ihres Einkommens für Produkte aus, die sie zum Leben brauchen. Sie sind durch die Preisexplosionen viel mehr belastet. Die Lebensmittelpreise müssen leistbar sein – dafür muss die Politik alles tun.“

Das Gelbe vom Ei wäre daher gerade jetzt für Haushalte mit geringem Einkommen eine befristete Mehrwertsteuersenkung auf Lebensmittel. Zwar profitieren auch alle anderen Haushalte von einer solchen Senkung, aber je mehr Geld zur Verfügung steht, desto kleiner ist der Anteil der Lebensmittel an den Gesamtausgaben. Haushalte mit geringen Einkommen profitieren von einer Senkung der Umsatzsteuer auf Lebensmittel mehr als doppelt so stark wie Besserverdienende.

Zusätzlich ist ein strenges Monitoring nötig, um sicherzugehen, dass die Preissenkungen tatsächlich bei den Konsument:innen ankommen.

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