Bäckereien backen kleinere Brötchen
Insider erklärt, wie sie aktuell zwischen Getreidepreisen und Fachkräftemangel zerrieben werden
Aramaz Digital GmbH / BURAK CAYCI
Es sei jedoch absolut realistisch, dass schon in einigen Monaten keine Brötchen mehr auf dem Frühstückstisch sein werden. "Die Zahl der Bäckereien hat sich in den letzten zehn Jahren um fast 50 Prozent reduziert - 2022 könnte es zu einem gigantischen Absturz kommen, der Gedanke schmerzt schon. An der Branche hängen aktuell über 240.000 Jobs", so Aramaz. Gerne erklärt er in diesem Artikel, was jetzt auf das Bäckerhandwerk zukommt. Sollten Sie das Thema für eine größere Geschichte interessant finden, stellen wir gerne Kontakt zu betroffenen Bäckern und Innungen her.
Der Bäckereibranche geht es nicht gut
Rund um das Bäckerhandwerk mehren sich die schlechten Nachrichten. Einerseits fehlt es der Branche an Fachkräften - auch die Zahl der Auszubildenden ist rückläufig. Andererseits können sich viele traditionelle Backstuben kaum noch der Konkurrenz erwehren, die insbesondere durch nahe gelegene Supermärkte und deren niedriges Preisniveau entsteht. Sicherlich wird es Brote und Brötchen in den kommenden Monaten und Jahren noch bei vielen Bäckern geben - die Zukunft dieses Berufs ist dennoch in Gefahr. Auch, weil die Weltlage einige Nachteile für das Handwerk auslöst.
Die Preise steigen stark an
Durch den Krieg in der Ukraine haben sich wichtige Rohstoffe - wie das für das Mehl benötigte Getreide - zur Mangelware entwickelt. Zwar sind derlei Zutaten noch erhältlich, die angebotenen Mengen fallen aber geringer aus und die Transportwege werden länger. Demgegenüber steigen die Preise für solche Ressourcen rasant an. Auch, weil die Inflation in Europa derzeit ein hohes Niveau erreicht. Es kam zuletzt also gerade bei Broten und Brötchen zu Kostenexplosionen, die leider nicht mehr jeder Kunde mitzugehen bereit ist.
Der Bäcker hat es schwer
Zugegeben, gerade in der Bäckerbranche fällt die Zahl der Betriebe, die sich über das Internet vermarkten, noch immer sehr gering aus. Auf diese Weise ist es schwierig, eine höhere Sichtbarkeit bei der Zielgruppe zu erzeugen oder eigene Waren auch über die Stadtgrenzen hinaus anzubieten. Ganz zu schweigen von der Chance, mit neuen Kreationen und Nischenprodukten erfolgreich zu sein. Zudem leiden Bäcker in ländlichen Regionen unter ihrem Standortnachteil: Für sie ist es kaum möglich, eine täglich wechselnde Kundschaft anzusprechen, wie sie etwa in großen Städten erreicht werden kann.
Mehr als nur Brot und Brötchen
Der Bäckerberuf steht daher vor einer ungewissen Zukunft. Doch wäre es nicht schade, wenn dieses traditionelle Handwerk an Bedeutung verlieren würde? Am Ende sind es allerdings die Verbraucher, die der Backstube eine echte Perspektive aufzeigen können, indem sie ihre Brote und Brötchen nicht nur im Supermarkt einkaufen - sondern diese direkt beim Bäcker erwerben - denn Qualität schmeckt man. Er ist zudem der Fachmann für feinste Konditoreiwaren. In vielen Bäckereien ist es außerdem bereits möglich, auch kleinere Mahlzeiten zu erhalten und dort etwa die Mittagspause zu verbringen.
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