Fit für die Krise, gut gerüstet für die Zukunft

Warum Digitalisierung und intelligente Finanzierung Hand in Hand gehen

25.10.2022 - Deutschland

Aus heutiger Sicht war die Pandemie sicher nicht die größte vorstellbare Herausforderung für die Lebensmittelbranche – denn die steht ihr womöglich noch bevor: Die andauernden Belastungen der Lieferketten, die drohende Energieknappheit und die Kaufzurückhaltung der inflationsgebeutelten Verbraucher fordern von den Unternehmen Antworten. Vor diesem Hintergrund gewinnen grundsätzlich bekannte Lösungsansätze wie Prozess­optimierung, Digitalisierung und Steigerung der Energieeffizienz an Dringlichkeit. Das gilt erst recht für die intelligente Finanzierung der erforderlichen Investitionen

Siemens Finance & Leasing GmbH

Fit für die Krise, gut gerüstet für die Zukunft

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Autor: Klaus Meyer ist Leiter des Commercial Finance-Geschäfts von Siemens Financial Services in Deutschland und Vorsitzender der Geschäftsführung (CEO) der Siemens Finance & Leasing GmbH

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Energieverbrauch, Kosten und CO2-Ausstoß runter, Effizienz, Produktivität und Rentabilität rauf – das Grundrezept zur Krisenfestigkeit ist simpel. Für die Umsetzung gilt das leider weniger, auch wenn eine neue Generation digitaler Technologien Nahrungsmittel- und Getränkeherstellern in die Lage versetzt, alle Datenpunkte (z. B. Sensoren) ihrer unterschiedlichen Anlagen und Kontrollsysteme miteinander zu vernetzen und so einen ganzheitlichen Überblick über die Performance einer Fabrik zu erhalten. Durch die Vernetzung können Probleme und Effizienzlücken schneller erkannt und kontinuierliche Verbesserungen bis hin zu einer weitergehenden Automatisierung der Produktionsabläufe angestoßen werden. Der letztgenannte Faktor eignet sich besonders, um die Personalkosten zu senken und die Folgen des Fachkräftemangels zu mildern. 

Enorme Potenziale durch digitale Technologie

Der Weg zu mehr Effizienz, höherer Flexibilität und nachhaltiger Kostensenkung in der Getränke- und Nahrungsmittelindustrie führt folglich über eine durchgängige Digitalisierung der Produktion. Denn nur, wenn alle Prozesse optimal ineinandergreifen und alle Anlagenteile zuverlässig miteinander kommunizieren, können Unternehmen der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie mehr produzieren und gleichzeitig Ressourcen schonen. Mit der optimalen technischen Ausstattung lassen sich aufkommende Probleme im Produktionsprozess schneller lösen, definierte Prozessparameter besser einhalten, Rohstoffverluste und der Energieeinsatz minimieren und die Kosteneffizienz sowie die Produktivität steigern. 

Gerade bei überschaubaren Gewinnspannen können selbst relativ kleine Verbesserungen in den genannten Bereichen signifikante Beiträge zur Verbesserung des Betriebsergebnisses leisten. Für viele Nahrungsmittel- und Getränkehersteller stellt sich jedoch die Frage, wie sie trotz unsicherer Märkte mit Optimismus in technologische Verbesserungen investieren können. Dass die Unternehmen eigene Mittel weiterhin nur zurückhaltend einsetzen, behindert zusätzlich die notwendigen Investitionen in Technologie und digitale Lösungen.

Dabei drängt die Zeit, wie eine kürzlich von Siemens Financial Services durchgeführte Studie zeigt. Ihr zufolge schließt sich das Zeitfenster zur Verschaffung von Wettbewerbsvorteilen durch Investitionen in die Digitalisierung immer mehr. Der „Wendepunkt” liegt in etwa fünf Jahren. Ab dann werden Unternehmen zu Nachzüglern und müssen mit einer mühsamen Aufholjagd beginnen. 

Flexible Finanzierung als Schlüssel

Was können Technologieanbieter und Finanzierer tun, um Nahrungsmittel- und Getränkeherstellern zeitnah Investitionen in Digitalisierung und Automatisierung zu erleichtern? 

Aus Sicht von Siemens sind dazu Lösungen gefragt, die Unternehmen eine schrittweise und betriebswirtschaftlich gesehen „sanfte“ Digitalisierung und Automatisierung ermöglichen und zu diesem Zweck ein darauf abgestimmtes Konzept für intelligente Finanzierung beinhalten. Im Idealfall ermöglicht derartige Finanzierung die Anschaffung von Technologie und Ausrüstung auf eine Weise, die finanziell nachhaltig und auf die spezifischen Geschäfts- und Cashflow-Bedürfnisse der investitionswilligen Unternehmen zugeschnitten ist. 

Das klingt logisch, setzt den Finanzierer aber gehörig unter Druck: Denn damit eine Finanzierungslösung ein solches Maß an Nachhaltigkeit und Anpassung an branchentypische wie an kundenindividuelle Anforderungen bieten kann, muss ihr Anbieter über tiefe Einblicke in die Welt der Lebensmittel- und Getränkeindustrie verfügen. Er muss die dort eingesetzten Technologien, die Märkte, die Anwendungen und die Wettbewerbssituation kennen – und das dürfte nur auf wenige spezialisierte Finanzierungsanbieter zutreffen. 

Auf Basis dieser Kenntnisse passen diese spezialisierten Anbieter den Finanzierungszeitraum und die Finanzierungsbedingungen an den voraussichtlichen Nutzen an, der aus der Technologie erwächst. Einsparungen oder Gewinne aus dem Zugang zu der Technologie werden zur Finanzierung der monatlichen Zahlungen verwendet, wodurch die Technologie für den Anwender vom Start weg kostenneutral werden kann. Künftige Einsparungen werden effektiv zur Finanzierung der aktuellen Investition genutzt, ohne dass Kapital gebunden werden muss.

Häufig werden zudem auch die Nebenkosten, wie z. B. für die Wartung, in einer gebündelten monatlichen Zahlung abgedeckt. Um rasche Kauf- und Implementierungsentscheidungen zu ermöglichen, kann der Finanzierer zudem eine Rahmenvereinbarung anbieten, die eine schrittweise Digitalisierung optimal begleitet. 

Weil die Zeiträume für technologische Innovationen und Aufrüstungen immer kürzer werden, sollten Finanzierungen die Flexibilität bieten, das Equipment bereits während des Finanzierungszeitraums an neue Anforderungen und Entwicklungen anzupassen. Bei solchen Upgrades werden die Technologieplattformen mit neuer Hard- und/oder Software modernisiert. Kompetente Finanzierer können dabei auch das Softwareelement in ein Gesamtfinanzierungspaket einbeziehen. 

Auch ein Wechsel von Technologie- oder Produktionsplattformen birgt Herausforderungen, die der richtige Finanzierer abfedern kann – etwa durch eine Aussetzung der Ratenzahlung, bis die neuen Systeme tatsächlich produktiv sind und Erträge erwirtschaften. 

Vorteilhaft ist zudem eine enge Beziehung zwischen Finanzierungs- und Technologie­anbieter. Siemens Financial Services (SFS) nutzt diese enge Beziehung, um Käufern von Siemens-Produkten maßgeschneiderte Vereinbarungen wie verlängerte Zahlungsziele von bis zu 180 Tagen (Extended Payment Terms) anzubieten. Ein weiterer Vorteil ist die Bankenunabhängigkeit, die spezialisierte Finanzierer wie Siemens Financial Services bieten. Betriebe erhalten so Zugang zu zusätzlichen Finanzmitteln ohne Auswirkungen auf bestehende Bankkreditlinien. So entsteht wirtschaftliche Bewegungsfreiheit für Vertriebsinitiativen, die Einstellung von Fachkräften oder Logistikmaßnahmen. 

Die Nutzung flexibler Finanzierungsmodelle versetzt Nahrungsmittel- und Getränkehersteller in die Lage, nicht nur ihre Zahlungen entsprechend dem Liquiditätsprofil anzupassen, sondern auch garantierte Zinssätze über den gesamten Finanzierungszeitraum festzuschreiben. Die Zahlungen können zudem gegebenenfalls an strategischen Zielen wie Abfallreduzierung, Produktivitätssteigerung, Energieeffizienz usw. ausgerichtet werden. Und last, but not least hilft flexible Finanzierung dabei, kurzfristige Steuervergünstigungen und Abschreibungen zu nutzen und frei zu gestalten. 

Fazit: Nur mit Technologie und Finanzierung sichert man die Zukunft

Technologische Spitzenleistungen reichen für sich allein also nicht aus, um die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie fit für die Zukunft zu machen. Erst die Kombination aus innovativer Technologie und flexibler Finanzierung bietet den Unternehmen einen nachhaltigen Weg zur Modernisierung, Automatisierung und digitalen Umgestaltung ihrer Prozesse. Es ist höchste Zeit, die ersten Schritten diesem Weg zu beginnen.

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