Nachhaltige Develey Gurkensole bewährt sich im Winterdiens
Sprühen satt streuen
Develey
Die Gurken ins Töpfchen, die Sole gegen Eisglätte
Nachhaltiger wirtschaften heißt manchmal auch, um die Ecke zu denken. So verhält es sich mit dem Salzwasser, das für die Reifung von eingelegten Gurken benötigt wird. Als ein Mitarbeiter von Develey in Dingolfing vor vier Jahren auf die Idee kam, dieses Salzwasser für den Winterdienst zu nutzen, war nicht absehbar, dass daraus ein Erfolgsmodell in Sachen nachhaltiger Winterdienst werden könnte.
Ab sofort werden die Straßenmeistereien Abensberg, Achldorf, Dingolfing, Landau a.d. Isar, Landshut, Pattendorf und Saal a. d. Donau wieder mit Sole für einen nachhaltigen Winterdienst beliefert. Zudem nutzt das BMW Group Werk Dingolfing seit 2021 die Streusalz-Alternative auf dem Werksgelände. Alle in räumlicher Nähe zum Werk in Dingolfing, um unnötige Emissionen durch lange Transportwege zu vermeiden. Dass die Sole ohne Bedenken auf den Straßen aufgebracht werden kann, wurde vorab durch zahlreiche Tests und ein Gutachten des Bayerischen Staatsministeriums bestätigt.
Salzwasser wird nachhaltig und umweltfreundlich zu Sole recycelt
Die Sole ist nicht, wie vielfach angenommen, eine Zutat für Essiggurken. Sie fällt bei der Herstellung von Salzgurken an, die darin reifen, bevor sie mit unterschiedlichen Rezepturen zu den beliebten Delikatessen verarbeitet werden. Für die Nutzung im Winterdienst wird das täglich anfallende Salzwasser in einer eigens installierten Anlage gereinigt und zu Sole recycelt: Aus 1.000 Tonnen Salzwasser entstehen 1.100 Tonnen Sole, die bei Develey zwischengelagert und – abhängig von der Wetterlage – an die Straßenmeistereien geliefert werden. Pro 1.000 Tonnen verwendeter Sole aus Gurkenwasser spart sich die Umwelt 90 Tonnen Salzeintrag. In der Wintersaison 2021/22 waren es am Ende 2.000 Tonnen Sole, die im Winterdienst auf die Straßen gebracht wurden, was einer Ersparnis von 180 Tonnen Salz entspricht.
Kooperation für die Umwelt mit dem Bayerischen Staatsministerium
Schon seit 2019 kooperiert Develey mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, um das im Dingolfinger Werk verwendete Salzwasser nachhaltig weiter zu verwerten. 2021 erhielt Develey im Zuge eines öffentlichen Vergabeprozesses den Zuschlag für die Solelieferungen für den Zeitraum von drei Jahren. Für die Soleproduktion, die inzwischen voll automatisiert läuft, ist Develey zunächst in Vorleistung gegangen. Seit dem vergangenen Jahr sind diese Kosten ausgeglichen. Michael Durach, Geschäftsführer der Develey Senf & Feinkost GmbH und ideenreicher Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit, freut sich, mit diesem Konzept zeigen zu können, dass sich Investitionen in Nachhaltigkeit mittelfristig amortisieren können, wenn Unternehmen und Politik an einem Strang ziehen.
Auch Unternehmen sind mittlerweile auf die nachhaltige Streusalz-Alternative aufmerksam geworden. Mindestens 25 Tonnen müssen pro Lieferung abgenommen werden. Für kleine Unternehmen und Privatleute ist die Develey-Sole daher nicht geeignet. Grundsätzlich ausschließen möchte das Unternehmen diese Möglichkeit jedoch nicht, denn das Gurkensole-Projekt wird sinnvoll weiterentwickelt.
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