Coca-Cola diskutiert mit Verbraucherzentrale, Politik und Verbänden zu Werbeverbot und Zuckerreduktion
Statt zu verbieten, müssen wir vielmehr ermutigen und mit gutem Beispiel vorangehen
Svea Pietschmann/Gero Breloer für Coca-Cola
Eröffnet wurde die90-minütige Hybridveranstaltung mit einem Impulsvortrag von Eva Bell, Abteilungsleiterin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), über das Gesetz zur Beschränkung von an Kinder gerichtete Werbung, dem Nationalen Aktionsplan "IN FORM" sowie über die Reduktions- und Innovationsstrategie zu Salz, Zucker und Fett in Lebensmitteln. An der anschließenden Diskussion nahmen teil:
- Ramona Pop, Vorständin des Verbraucherzentrale Bundesverbands
- Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer des deutschen Lebensmittelverbands, sowie
- Barbara Körner, Präsidentin der Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreier Getränke und Geschäftsführerin der Coca-Cola GmbH.
Weg von der Verbotsdiskussion hin zu gangbaren Alternativen, dafür plädiert Barbara Körner, Präsidentin der Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreier Getränke und Geschäftsführerin der Coca-Cola GmbH. Im Rahmen der Diskussion führte Körner aus, welche Spielräume abseits gesetzlicher Eingriffe bestehen, um das gemeinsame Ziel - eine bessere Ernährung für alle - zu erreichen. "Statt zu verbieten, müssen wir vielmehr ermutigen und mit gutem Beispiel vorangehen. Verantwortungsvolles Marketing ist seit vielen Jahrzehnten ein Eckpfeiler unseres Unternehmens. Auch über die Reformulierung von Produkten können wir viel erreichen: Die Menschen wollen sich gesünder ernähren und weniger Zucker zu sich nehmen. Wir haben das verstanden und antworten mit unserem vielfältigen Sortiment darauf."
So hat Coca-Cola zwischen 2015 und 2021 den durchschnittlichen Zuckeranteil seiner Erfrischungsgetränke konsequent gesenkt. Bis 2025 soll das Coca-Cola Portfolio in Europa zu 50 Prozent kalorienarm und zuckerfrei sein.
Ramona Pop, Vorständin des Verbraucherzentrale Bundesverbands, sieht sowohl die Politik als auch die Unternehmen in der Verantwortung. Sie spricht sich für eine strenge Werberegulierung aus, betrachtet diese zugleich nur als einen Baustein von vielen. Für Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer des deutschen Lebensmittelverbands, geht der staatliche Eingriff zu weit. Seiner Meinung nach lässt das vorgelegte Eckpunktepapier der Bundesregierung elementare Fragen offen. Es fehlen klare Definitionen, zum Beispiel was 'an Kinder gerichtete Werbung' bedeute und könne so wie es derzeit formuliert ist darauf hinauslaufen, dass ein Werbeverbot mehr als 70 Prozent aller Lebensmittel beträfe.
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