Haferdrink im Check: Wenig heimischer Hafer in Supermarkt-Produkten enthalten
Haferdrink im Check: Wenig heimischer Hafer in Supermarkt-Produkten enthalten
oekoreich
16 Produkte wurden unter die Lupe genommen, Testsieger sind dabei die Handelsmarken von SPAR, BILLA & HOFER. Diese können nicht nur mit heimischer Herkunft, sondern einem vergleichsweise hohen Haferanteil, niedrigen Preisen und Bio-Qualität überzeugen. Die weithin bekannten Marken wie OATLY und JOYA enttäuschten im Check hingegen aufgrund des niedrigen Haferanteils und eines hohen Preises.
Nur rund ein Drittel der Produkte enthält heimischen Hafer
Generell werden nur rund ein Drittel der Produkte mit Hafer aus Österreich erzeugt. Und das, obwohl Österreich bei Hafer einen Selbstversorgungsgrad von 92 Prozent aufweist. Der Anteil an Hafer in den Drinks liegt bei 6 bis 14 Prozent, die meisten enthalten rund 12 Prozent Hafer. Positiv fiel auf, dass mehr als die Hälfte der angebotenen Produkte in Bio-Qualität erzeugt wurden. Preislich schwanken die Drinks zwischen 1,79 und 2,99 Euro.
Dazu oekoreich-Sprecher Sebastian Bohrn Mena: „Die Haferdrinks sind ein Bombengeschäft für die Produzenten und die Supermärkte. 5 Cent pro Liter kostet der verwendete Hafer, bis zu 3 Euro beträgt der Verkaufspreis. Positiv ist, dass die Händler auf heimischen Hafer setzen und Bio viel Raum geben. Besser wäre jedoch, wenn sie die Preise und damit ihre Marge deutlich absenken würden, damit mehr Menschen sich die Produkte leisten können.“
Gleichstellung gefordert: Höhere Besteuerung verzerrt Preise
Mit ein Grund für die höheren Preise ist aber nicht nur das Profitstreben der Konzerne aus Industrie und Handel, sondern auch die höhere Besteuerung. Kommt auf Kuhmilch ein steuerlicher Aufschlag von 10 Prozent, sind es bei Hafermilch gleich 20 Prozent. Das liegt daran, dass die Kuhmilch als Lebensmittel eingestuft ist, der Haferdrink jedoch als Getränk. Eine unzeitgemäße Diskriminierung pflanzlicher Produkte, findet die Initiative oekoreich:
„Millionen Menschen in Österreich können oder wollen aufgrund von Unverträglichkeiten & Allergien, aus ethischen oder ökologischen Gründen, nicht mehr tierische Milch konsumieren. Wieso werden sie und die österreichischen Bauern dafür bestraft, wenn etwa verstärkt zum heimischen Hafer aus dem Waldviertel gegriffen wird? Der Gesetzgeber sollte die Steuersätze angleichen und damit auch einen ökologischen Impuls setzen“
so Bohrn Mena abschließend.
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