Während im Altertum und in der Antike zumeist die Nutztierhalter selbst die Fleischbearbeitung übernahmen, entwickelte sich mit der Errichtung großer Städte allmählich ein eigener Berufsstand, der die Stadtbewohner mit Fleisch versorgte. Die veraltete historische Bezeichnung Knochenhauer und die in Österreich immer noch übliche Berufsbezeichnung Fleischhauer/Fleischhacker verdeutlichen, dass es anfangs vor allem darum ging, die Tiere zu schlachten und zu zerlegen (sowie das Fleisch durch Einsalzen und Räuchern haltbar zu machen). Der spezielle Werkzeugbedarf lag daher zunächst vorrangig bei Hackbeilen und -messern verschiedener Größen, die durch einige kleinere „Allzweckmesser“ ergänzt wurden.
Im Mittelalter übernahmen deutsche Städte die Prüfung des Schlachtviehs auf Reinheit und Gesundheit und verlegten den vormaligen Verkauf ab Hof im Umland auf öffentliche städtische Plätze und Märkte. Zeitgleich schlossen sich die unterschiedlichen Handwerksgruppen zu Vereinigungen wie Gilden oder Zünften zusammen. Dies führte zu einer zunehmenden Spezialisierung in der Fleischbearbeitung und es entstanden innerhalb des Fleischerhandwerks neben dem klassischen Fleischer und Wurstmacher („Metzger“) verschiedene eigene – inzwischen veraltete – Berufsgruppen, wie zum Beispiel die Küter, die auch Innereien verkauften, die Flecksieder oder die Selcher. Da das Angebot an Fleisch- und Wurstwaren immer umfangreicher wurde und der Verkauf im Freien aus Platzmangel und hygienischen Gründen nicht mehr zu bewerkstelligen war, entwickelten sich meist in bestimmten Stadtteilen stationäre Ladengeschäfte und Fleischereien/Metzgereien/Schlachtereien.
Damit einher gingen der steigende Bedarf und die Entwicklung von weiteren Berufswerkzeugen und insbesondere von speziellen Berufsmessern bis hin zur inzwischen bestehenden Arten- und Variantenvielfalt an Fleischermessern/Metzgermessern/Schlachtermessern.
- Bekannte Hersteller
Zu den bekannten Messer- beziehungsweise Schneidwarenherstellern, die auch oder hauptsächlich Fleischermesser im Programm haben, gehören unter anderem:
- in Deutschland: Karl Bahns (Markenname Burgvogel) in Solingen, Friedr. Dick in Deizisau, Eicker Messer in Solingen, Friedrich Engels (Markenname RÖR) in Solingen, Johannes Giesser Messerfabrik in Winnenden, Franz Güde in Solingen, Friedr. Herder Abr. Sohn in Solingen, Marsvogel Stahlwaren in Solingen, Ro-Da Stahlwaren in Solingen, Wüsthof in Solingen, Zico Zimmermann in Remscheid, Zwilling J. A. Henckels in Solingen.
- in Österreich: Bertsch Holding in Bludenz, Himmelberger Zeughammerwerk Leonhard Müller & Söhne in Frantschach-Sankt Gertraud, Herbert Mair in Telfes im Stubaital.
- in der Schweiz: Victorinox (Markenname Swibo) in Schwyz.
- in den USA: MAC Knife in Sacramento/Kalifornien.