Dieser traditionelle Walliser Süsswein wird aus Weinen mehrerer Rebsorten und verschiedener Jahrgänge hergestellt, die oxidativ ausgebaut werden. Dieses spezielle Ausbauverfahren bezeichnet der Önologe als Transvasage- bzw. Solera-Methode, die u. a. auch beim Sherry zur Anwendung kommt. Daher ist der Gletscherwein auch als «Sherry des Wallis» bekannt.
Beim Gletschwein kommen sowohl die einheimischen Walliser Weissweinrebsorten Resi, Humagne blanc und Petite Arvine als auch die traditionellen Walliser Weissweinrebsorten Ermitage, Malvoisie und immer häufiger auch Fendant zum Einsatz, die auf dem Talboden bei Siders auf über 500 m. ü. M. wachsen. Nach Abschluss des Gärprozesses in den Kellern von Siders wird der Wein Ende des Winters ins Eifischtal – und somit in Gletschernähe (daher der Name Gletscherwein) – zur Fassreifung gebracht. Dabei erfolgt der Ausbau in Lärchenfässern, die eine geringe Menge Sauerstoff in den Wein übergehen lassen und die in Kellern in einer Höhe von mindestens 1200 m. ü. M. stehen. In den ganzjährig kühlen Höhenlagen bleiben die Hefen im Wein passiv und die Säure wird nicht angegriffen. Folglich beträgt die Ausbaudauer mindestens 15 Jahre ab dem ersten Jahrgang im Fass.