Kaliumhexacyanidoferrat(II)

Kaliumhexacyanidoferrat(II) ist ein Salz mit der Konstitutionsformel K4[Fe(CN)6]. Es handelt sich um eine Komplexverbindung in der Gruppe der Cyanide. Es wird auch als Kaliumferrocyanid, Gelbes Blutlaugensalz oder Gelbkali bezeichnet. Man findet noch häufig die Bezeichnung Kaliumhexacyanoferrat(II) nach älterer Nomenklatur der IUPAC. Es ist in Wasser und Aceton gut, in Ethanol und Diethylether nicht löslich.

Vorkommen

In der Natur kommt Kaliumhexacyanidoferrat(II) als das sehr seltene Mineral Kafehydrocyanit vor.

Herkunft des Namens

Der Name Blutlaugensalz rührt von der Darstellungsweise durch Alchemisten her. Sie erhitzten Blut mit Knochen, Horn und anderen proteinhaltigen Substanzen in Gegenwart von Eisenspänen und Pottasche. Der Rückstand wurde mit Wasser ausgelaugt. Daraus kristallisierte anschließend, je nachdem, wie viel Luft man beim Erhitzen zuließ, ein gelbes (Gelbes Blutlaugensalz) oder rotes Salz (Rotes Blutlaugensalz) aus.

Unternehmen zum Lebensmittelzusatzstoffe

Im Bereich von Lebensmittelzusatzstoffe agieren zahlreiche Unternehmen, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen Lösungen für dieses Thema anbieten. Die Firmenliste bietet einen umfassenden Überblick über die Akteure, die im Bereich Lebensmittelzusatzstoffe eine Schlüsselrolle spielen. Von etablierten Branchenführern bis hin zu aufstrebenden Start-ups, jedes Unternehmen trägt auf seine Weise zur Dynamik und Entwicklung von Lebensmittelzusatzstoffe bei.

Unternehmen Herkunft Typ
MicroHarvest
MicroHarvest
Hamburg, Deutschland Hersteller
Bloom Biorenewables
Bloom Biorenewables
Marly, Schweiz Hersteller
Embion Technologies
Embion Technologies
Lausanne, Schweiz Dienstleister
Mach dich wach – s erste Koffein-Lutschpastillen
Mach dich wach – s erste Koffein-Lutschpastillen
Laudenbach, Deutschland Hersteller
Naturally Splendid Enterprises
Naturally Splendid Enterprises
Burnaby, Kanada Hersteller
Dr. Paul Lohmann
Dr. Paul Lohmann
Emmerthal, Deutschland Hersteller
DKSH
DKSH
Zürich, Schweiz Dienstleister
Actigenomics
Actigenomics
Epalinges, Schweiz Hersteller
Wacker
Wacker
München, Deutschland Hersteller

Herstellung

Es wurde erstmals 1752 von Pierre-Joseph Macquer aus Berliner Blau und Kalilauge hergestellt und diente umgekehrt häufig zur Produktion von Berliner Blau.

Hergestellt wird Kaliumhexacyanidoferrat(II) aus einer Eisen(II)-Salzlösung und Kaliumcyanid. Es enthält dann Kristallwasser und liegt als K4[Fe(CN)6] · 3 H2O (Kaliumhexacyanidoferrat(II)-Trihydrat) vor. Oberhalb von 60 °C gibt es das Kristallwasser wieder ab und geht in ein farbloses Pulver über, bei 100 °C ist es wasserfrei.

F e 2 + + 6   C N [ F e ( C N ) 6 ] 4 K A = [ [ F e ( C N ) 6 ] 4 ] [ F e 2 + ] [ C N ] 6 = 10 35 {displaystyle mathrm {Fe^{2+}+6 CN^{-} ightleftharpoons [Fe(CN)_{6}]^{4-}} quad quad K_{A}=mathrm {frac {[[Fe(CN)_{6}]^{4-}]}{[Fe^{2+}]cdot [CN^{-}]^{6}}} =10^{35}}

Die thermische Beständigkeit liegt bei 200 °C.

Verwendung

In der Analytik wird das Salz zum Nachweis von Eisen(III)-Ionen verwendet. In Lösung erhält man bei Zugabe von FeIII-Ionen zunächst lösliches Berliner Blau, K[FeIIIFeII(CN)6], durch einen Überschuss fällt unlösliches Berliner Blau aus, FeIII[FeIIIFeII(CN)6]3. Diese Reaktionen dienen zum Nachweis von Eisen(III)-Ionen:

4   F e 3 + + 3   [ F e + I I ( C N ) 6 ] 4 F e + I I I [ F e + I I I F e + I I ( C N ) 6 ] 3 {displaystyle mathrm {4 Fe^{3+}+3 [Fe^{+II}(CN)_{6}]^{4-}longrightarrow {Fe^{+III}[Fe^{+III}Fe^{+II}(CN)_{6}]}_{3}} }

Aus Kaliumhexacyanidoferrat(II) lässt sich durch Oxidation mit Wasserstoffperoxid oder Chlor Kaliumhexacyanidoferrat(III) herstellen.

Es ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff der Bezeichnung E 536 ausschließlich für die Verwendung in Kochsalz und Kochsalzersatz als Rieselhilfe zugelassen. Bei der Herstellung von Wein wird es in der sogenannten Blauschönung eingesetzt, indem es Trübungen durch Metallverbindungen ausfällt.

Kaliumhexacyanidoferrat wird ebenfalls zum Einsatzhärten von ansonsten schlecht härtbaren Stählen verwendet. Kaliumhexacyanidoferrat wird bei Kontakt mit dem rotglühenden Werkstück flüssig und gibt seinen Kohlenstoff an das Werkstück ab. Die Oberfläche wird dadurch aufgekohlt und härtbar.

News

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Toxikologie

Unter Normalbedingungen ist das Hexacyanidoferrat(II)-Ion ein stabiler Komplex und ist ungiftig. Es wird unverändert über den Harn ausgeschieden.

Whitepaper

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Strukturformel
3 Kalium-Ion Struktur von Kaliumhexacyanoferrat
Allgemeines
Name Kaliumhexacyanidoferrat(II)
Andere Namen
  • Kaliumhexacyanoferrat(II)
  • Kaliumhexacyanidoferrat(4−)
  • Kaliumferrocyanid
  • Gelbes Blutlaugensalz
  • Gelbkali
  • Ferrozin
  • E 536
Summenformel K4[Fe(CN)6]
Kurzbeschreibung

gelbliche Kristalle

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 13943-58-3 (wasserfrei)
  • 14459-95-1 (Trihydrat)
EG-Nummer 237-722-2
ECHA-InfoCard 100.034.279
PubChem 9605257
ChemSpider 20162028
Wikidata Q422017
Eigenschaften
Molare Masse 368,34 g·mol−1 (wasserfrei)
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,85 g·cm−3 (wasserfrei)

Schmelzpunkt

bei ca. 70 °C Kristallwasserabgabe des Trihydrats

Löslichkeit
  • leicht in Wasser (337 g·l−1 bei 20 °C, wasserfrei)
  • leicht in Wasser (289 g·l−1 bei 20 °C, Trihydrat)
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: 412
EUH: 032
P: 273
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.