Das Leitbild des Fleischerhandwerks ist aktueller denn je
Das Leitbild des Fleischerhandwerks hat auch im sechsten Jahr seines Bestehens nichts von seiner Bedeutung eingebüßt. Zu den Aspekten Tierschutz und Regionalität ist es sogar aktueller denn je. Zu diesem Schluss kamen die Vertreter der Referenzbetriebe auf ihrem zweitägigen Treffen im Leitbildbetrieb „Leist_Sonne_Engel“ im hessischen Hilders. Ziel des einmal jährlich stattfindenden Treffens ist stets die regelmäßige Überprüfung des Leitbildes des Fleischerhandwerks auf praktische Anwendbarkeit im Betrieb. Dazu tauschen sich die Vertreter der anwesenden Betriebe „der ersten Stunde“ über die Umsetzung ihrer, aus dem Leitbild abgeleiteten, Unternehmensziele aus. In diesem Jahr waren erstmals auch zwei neue Betriebe dabei, die ebenfalls mit dem Leitbild arbeiten möchten.
Im Mittelpunkt des Treffens in Hilders stand insbesondere die Wertediskussion rund um Nachhaltigkeit, „Bio“, Fairen Handel und Tierschutz sowie deren Auswirkungen auf die Gesellschaft und das Fleischerhandwerk. Hierbei wurde deutlich, dass alle der im Moment „heiß diskutierten“ Themen bereits zu Beginn im Leitbild verankert gewesen sind. Zu manchen Bereichen sei eine deutlichere Positionierung des Fleischerhandwerks jedoch nötig. Insbesondere wurde der Tierschutz angesprochen, der auch Aufzucht, Haltung, Fütterung und Behandlung der Tiere mit einschließe. Eine Zusammenarbeit mit den Organisationen der Bauern ist hier sinnvoll, auch auf Betriebsebene wird nach den Erfahrungen der Leitbildbetriebe eine engere „Vernetzung mit der Landwirtschaft“ und anderen Schlüsselstellen der regionalen Wirtschaft immer bedeutsamer.
Große Chancen sahen die Vertreter der Leitbildbetriebe in der Kommunikation rund um diese Themen gegenüber dem Verbraucher. Hier könne der Betrieb des Fleischerhandwerks glaubwürdig und spürbar authentisch auftreten. Voraussetzung sei jedoch, dass die im Leitbild beschriebenen Werte auch innerhalb des betrieblichen Alltags verankert und vom Personal mitgetragen würden. Als wichtige Schlagworte fielen in der Diskussion Begriffe wie „Offenheit“, „Ehrlichkeit“, „Tradition“ und „Familie“ sowie „fairer Umgang“, „innerbetriebliche Kommunikation“ und „Unternehmenskultur“.
Diese und andere Werte beschreibt das Leitbild für das Fleischerhandwerk bereits in seiner Urfassung. Auch an der Zielsetzung des Leitbildprojektes hat sich seit Beginn nichts geändert, nach wie vor soll die Standortbestimmung der Branche helfen, sich gegenüber Mitbewerbern abzusetzen und langfristig das Bild des Handwerks in der Öffentlichkeit zu schärfen. Messbaren Nutzen entfaltet das Leitbild darüber hinaus, wenn es von Betrieben zur Ableitung eigener Unternehmensziele genutzt wird, so wie dies im Kreis der Referenzbetriebe systematisch geschieht. Hier trägt das Leitbild und die aus ihm abgeleiteten Maßnahmen nicht nur zu Imageverbesserung des Betriebs, sondern auch zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens bei.
Dieser Prozess ist nach Ansicht der anwesenden Vertreter dieses Kreises noch nicht abgeschlossen. So haben die Teilnehmer des diesjährigen Leitbildtreffens bereits weitere Termine vereinbart, zu denen neben dem Erfahrungsaustausch immer auch die kritische Überprüfung des Leitbildes und seiner Werte auf der Tagesordnung steht. Dies ist nach Ansicht der Referenzbetriebe und der Experten von DFV und Schweisfurth-Stiftung eine Grundvoraussetzung für erfolgreiche Leitbildarbeit, das daraus folgende Ziel ist die anhaltende und konsequente Weiterentwicklung des eigenen Unternehmens.
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