Nestle erwägt Verkauf von Anteilen an L'Oreal
Die Aktien der Unternehmen reagierten am Montag mit Gewinnen. L'Oreal stiegen im frühen Handel als stärkster Wert im EuroStoxx 50 um 4,70 Prozent auf 129,30 Euro. Der Konzern legt zudem nach Börsenschluss seine Jahreszahlen vor. Nestle gewannen 0,89 Prozent auf 68,20 Schweizer Franken.
Über einen Anteilsverkauf von Nestle wurde in der Vergangenheit immer wieder spekuliert. Allerdings ist die ganze Sache komplex und könnte sich deshalb laut den Kreisen über Jahre hin ziehen. Nicht nur wegen der Größe der Beteiligung, die deutlich über 20 Milliarden Euro wert ist, sondern auch wegen der Verbindung zur L'Oreal-Gründerfamilie Bettencourt, der wiederum als größtem Aktionär 31 Prozent der Anteile gehören. Bettencourt und Nestle hatten ein gegenseitiges Vorkaufsrecht vereinbart, das allerdings Ende April dieses Jahres ausläuft.
Angeheizt wurden die Spekulationen zuletzt von Aussagen der Vorstandschefs beider Unternehmen. "Da sind alle Optionen offen", hatte Nestle-Chef Paul Bulcke zuletzt im Oktober zum Thema L'Oreal gesagt. L'Oreal-Chef Jean-Paul Agon legte im Januar nach, als er in einem Interview sagte, L'Oreal verfüge über die finanziellen Mittel, um die Nestle-Beteiligung zurückzukaufen. Aus Sicht von Analyst Andrew Wood von Bernstein Research, dürften die Franzosen 2,6 Milliarden Euro Cash in der Bilanz haben. Zusätzliches Geld könnte ein Verkauf der Beteiligung am Pharmakonzern Sanofi bringen. L'Oreal besitzt knapp neun Prozent, die laut Wood über acht Milliarden Euro wert sind.
Viele Analysten gehen schon längere Zeit davon aus, dass Nestle die Beteiligung mittelfristig veräußern wird, was Raum für einen Aktienrückkauf freimachen könnte. Nestle war 1974 bei den Franzosen eingestiegen./she/fn/AWP/stb
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