Fresenius buhlt weiter um Danone-Sparte - Preis- und Kartellfragen offen
Im Milliarden-Poker um die Danone-Sparte mit medizinischer Ernährung ist Fresenius Kreisen zufolge weiter gut im Rennen. Der Medizinkonzern zählt neben dem Schweizer Nahrungsmittelhersteller Nestle zu den Favoriten für das Geschäft. "Die Gespräche laufen, aber eine Einigung über den Preis steht noch aus", sagte eine mit der Transaktion vertraute Person der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Samstag. Eine Vereinbarung darüber sei noch nicht greifbare Nähe gerückt.
Da zudem die Sparte aus kartellrechtlichen Gründen wahrscheinlich nicht an einen Käufer gehen kann, Danone die Sparte aber im Paket loswerden will, dürften sich die Verhandlungen noch etwas hinziehen. "Mit einer schnellen Entscheidung vor Ende Mai ist nicht zu rechnen", hieß es. Als möglichen Preis für die gesamten Sparte, die zuletzt rund 1,3 Milliarden Euro pro Jahr umsetzte, wurden zuletzt zwischen drei und vier Milliarden Euro kolportiert. Da Fresenius wegen der Kartellauflagen woll nicht alles übernehmen oder behalten dürfte, würde der Kaufpreis für Fresenius geringer ausfallen.
Der Dax-Konzern wollte die Informationen auf Anfrage
nicht kommentieren. Ein Sprecher verwies aber auf frühere Aussagen des Konzernchefs Ulf Schneider. Demnach schaut sich der Konzern alles an, was in dem Bereich interessant ist und zum Verkauf steht. Fresenius könnte mit dem Zukauf seine zweitgrößte Sparte Kabi stärken, die auf das Geschäft mit klinischer Ernährung, Infusionen, Generika und Medizinprodukten spezialisiert ist.
Sollte der Kauf der Danone-Sparte oder von Teilen des Geschäfts klappen, wäre es für Fresenius eine weitere Milliardenübernahme. Zuletzt hatte der Konzern für rund drei Milliarden den Großteil von Rhön-Klinikum <RHK.ETR> gekauft und damit die Tochter Helios gestärkt. Finanziell dürfte ein weiterer Zukauf auch in dieser Größenordnung kein Problem sein. Nach Worten des Finanzvorstands Stephan Sturm kann Fresenius rund 2,5 Milliarden Euro für Zukäufe ausgeben, ohne die selbst gesetzte Schuldenobergrenze zu überschreiten.
Der 48-jährige Schneider, der seit knapp elf Jahren an der Fresenius-Spitze steht, hat das Bad Homburger Unternehmen in seiner Amtszeit zu einem international agierenden Gesundheitskonzern ausgebaut. Der Umsatz stieg in den vergangenen zehn Jahren um 180 Prozent auf zuletzt etwas mehr als 20 Milliarden Euro. Die Zahl der Mitarbeiter betrug Ende 2013 rund 178 000 und damit fast 110 000 mehr als 2004./ep/zb -(dpa)-
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