Jeder zweite Verbraucher würde mehr für sichere Lebensmittel zahlen

PwC-Verbraucherumfrage: Bei drei von vier Deutschen ist das Vertrauen durch Lebensmittelskandale gesunken / 80 Prozent haben ihr Einkaufsverhalten geändert / 67 Prozent fordern Angaben zu allen Inhaltsstoffen und zur Gentechnik

23.05.2014 - Deutschland

Die Lebensmittelskandale der vergangenen Monate hinterlassen tiefe Spuren bei deutschen Verbrauchern: Vier von fünf Konsumenten haben ihr Einkaufsverhalten geändert – rund 60 Prozent achten verstärkt auf die Herkunft der Produkte, 35 Prozent besonders auf Inhalts- und Zusatzstoffe. Jeweils gut 20 Prozent kaufen mehr Bio- bzw. Markenprodukte oder direkt beim Erzeuger (18 Prozent). Zudem würde gut jeder zweite Deutsche für garantiert sichere Lebensmittel mehr Geld ausgeben, wie aus einer Verbraucherumfrage im Auftrag der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervor geht. Sogar ein Preisaufschlag von mehr als zehn Prozent wäre noch für jeden fünften Konsumenten vertretbar.

„Die deutschen Verbraucher sind beim Lebensmittelkauf traditionell sehr preissensibel. Viele sind aber bereit, etwas mehr für garantiert sichere Produkte zu zahlen. Vor diesem Hintergrund sind die Umfrageergebnisse ein starker Beleg für einen nicht unerheblichen Vertrauensverlust in die Lebensmittelbranche“, kommentiert Gerd Bovensiepen, PwC-Partner und Leiter des Bereichs Handel und Konsumgüter in Deutschland und Europa.

Mit Transparenz gegen Vertrauensverlust

Die Studie zeigt zudem, dass die Lebensmittelskandale nicht mehr nur das Image und die Reputation einzelner Unternehmen bzw. Produkte beschädigen: Bei gut jedem dritten Konsumenten ist das Vertrauen in die Lebensmittelindustrie insgesamt sehr stark gesunken, während nur 15 Prozent von Einzelfällen ausgehen.

Etwas mehr Sicherheit versprechen sich die Verbraucher von der Lebensmittelinformationsverordnung der EU, die im Dezember 2014 in Kraft tritt. Die genaueren Angaben zu Inhaltsstoffen und Produktherkunft geben 53 Prozent der Befragten wieder mehr oder sogar volles Vertrauen in die Lebensmittelindustrie, während 46 Prozent skeptisch bleiben.

„Die Verbraucher erwarten von Lebensmittelhandel und -herstellern maximale Transparenz. Daher ist die EU-Verordnung für die Industrie eine gute Chance, das Verbrauchervertrauen zurückzugewinnen. Voraussetzung ist, dass die Unternehmen alle Angaben machen, die die Verbraucher auch tatsächlich interessieren. Dazu gehört auch, die Informationen leicht zugänglich und verständlich zu machen“, betont Bovensiepen.

„Sehr wichtig“ ist den meisten (67 Prozent) befragten Konsumenten die Angabe aller Inhaltsstoffe. Ebenfalls zwei von drei Verbrauchern legen großen Wert auf die Kennzeichnung gentechnisch veränderter oder erzeugter Lebensmittel. Angaben zum Herstellungsort und Transportweg, zertifizierte Gütezeichen bzw. -siegel und Nährwertangaben sind vier von zehn Befragten „sehr wichtig“.

Über PwC:

PwC bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung. Dort schaffen wir für unsere Mandanten den Mehrwert, den sie erwarten. Mehr als 184.000 Mitarbeiter in 157 Ländern entwickeln in unserem internationalen Netzwerk mit ihren Ideen, ihrer Erfahrung und ihrer Expertise neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen. In Deutschland erzielt die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft an 28 Standorten mit 9.300 Mitarbeitern eine Gesamtleistung von rund 1,55 Milliarden Euro.

Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften.

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