Hawesko-Übernahme fast abgeschlossen - Meyer hält mehr als 74 Prozent
Der Unternehmer und Hawesko-Aufsichtsrat hatte Anfang November angeboten, alle verfügbaren Aktien zum Preis von 40 Euro zu übernehmen. Das Angebot war nicht an das Erreichen bestimmter Mehrheitsschwellen gebunden. Vorstand und Aufsichtsrat lehnten die Meyer-Offerte ab und begründeten das unter anderem mit dem vorgeblich zu niedrigen Preis. Großaktionär und Vorstandschef Alexander Margaritoff bemühte sich vergeblich, andere Investoren zur Abwehr der Meyer-Offerte zu mobilisieren. Am Ende kapitulierte er und verkaufte seinen 30-Prozent-Anteil am Unternehmen an Meyer.
Der Aufsichtsrat muss nach der Übernahme nun zunächst einen neuen Vorstandschef finden. Margaritoff scheidet Mitte des Jahres aus. Er hat das Unternehmen in den vergangenen 30 Jahren groß gemacht hat und ist vor allem als Einkäufer mit langjährigen Kontakten zu namhaften Winzern im In- und Ausland schwer zu ersetzen. Ziel der Übernahme sei es, Hawesko auf einen nachhaltigen Wachstumskurs zu führen, hatte Meyer erklärt. Dazu soll die bislang hohe Ausschüttungsquote für die Aktionäre abgesenkt werden. Vorstand und Aufsichtsrat bleiben in ihren Ämtern. Es sei nicht Ziel des Angebots gewesen, eine Dreiviertel-Mehrheit oder gar alle Anteile zu erwerben, sagte ein Sprecher der Meyer-Holding Tocos.
Der Hawesko-Konzern ist in den drei Geschäftsfeldern Versandhandel, Groß- und Einzelhandel tätig. Zu dem Unternehmen gehört auch die Filialkette Jacques' Wein-Depot mit 284 Niederlassungen in Deutschland und zwei in Österreich. Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei 473 Millionen Euro, der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) betrug 23 Millionen Euro. Das Hamburger Unternehmen beschäftigt 925 Mitarbeiter./egi/DP/jha (dpa)
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