„Es stehen zehntausende Jobs auf dem Spiel, und Frau Hendricks schaut zu.“
„Die Entscheidung der Coca-Cola Erfrischungsgetränke (CCE) AG, einen Großteil der Mehrwegverpackungen aus dem Sortiment zu nehmen, kann dramatische Folgen für die rund 130.000 Beschäftigen in der deutschen Getränkebranche haben.“ Das hat der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Claus-Harald Güster, herausgestellt und einmal mehr an Bundesministerin Barbara Hendricks appelliert, sich endlich für die Durchsetzung der gesetzlich vorgegebenen Mehrwegquote einzusetzen.
„Wenn die Bundesregierung nicht endlich effektive Schritte zur Stärkung von Mehrweg unternimmt, werden viele Unternehmen dem Beispiel des Marktführers folgen und Mehrwegverpackungen abschaffen. Der Mehrwegquote droht die völlige Bedeutungslosigkeit. Es stehen zehntausende Jobs auf dem Spiel und Frau Hendricks schaut zu.“ Im Vergleich sei das Mehrwegsystem deutlich personalintensiver, bei der Umstellung auf Einweg wäre der Abbau von Beschäftigten entlang der gesamten Wertschöpfungskette - von Produktion und Administration über Logistik bis hin zu Vertrieb und Handel - die logische Folge.
Die Gewerkschaft NGG fordere daher die klare Kennzeichnung von Einwegverpackungen und das „Ende des Pfand-Chaos in Deutschland“. Denn nur wenn die Kunden auf den ersten Blick erkennen können, um welche Verpackungsart es sich handelt, hätten sie überhaupt die Chance, sich für die ressourcen- und arbeitsplatzsichernden Mehrwegverpackungen zu entscheiden, so Güster. Viele Discounter hätten heute sogar längst alle in Mehrwegflaschen abgefüllten Getränke aus dem Sortiment genommen, so dass den Kunden gar keine Wahl mehr bliebe. Diese Entwicklung zeige, dass es mit einer Kennzeichnung nicht getan sein wird, sondern zusätzlich eine Lenkungsabgabe für Einwegverpackungen erhoben werden müsse.
„Frau Hendricks muss die Entscheidung der CCE AG als letzten Weckruf verstehen und endlich handeln. Wenn sie das nicht tut, sprechen wir sehr bald nicht mehr nur über massiven Jobabbau bei Coca-Cola, sondern über massive Arbeitsplatzverluste in der ganzen Getränkebranche.“
Weiterführende Information:
Am Montag, den 23. Februar 2015, gehen in Berlin die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft NGG und der CCE AG in die dritte Runde. Für den Fall, dass es zu keiner Einigung kommt, hat die Gewerkschaft NGG angekündigt, die knapp 10.000 Beschäftigten zu Arbeitskampfmaßnahmen aufzufordern.
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