Lebensmittelverluste schon bei der Produktion vermeiden
Zentrum für nachhaltige Unternehmensführung entwickelte Leitfaden
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH
Das zeigt sich auch am Beispiel der Molkerei Söbbeke. Das Unternehmen ist nach dem ZNU Standard „Nachhaltiger Wirtschaften“ zertifiziert und bearbeitet das Thema Lebensmittelverluste schon jetzt kontinuierlich. Beispielsweise hat die Molkerei Söbbeke gerade in eine Anlage zur Aufbereitung von Bio-Molke investiert. Bio-Molke fällt als Nebenprodukt bei der Käseherstellung an und wurde bislang als Tierfutter an Landwirte abgegeben. Nun wird sie aufbereitet und kann als wertvoller Rohstoff weiter in der Lebensmittelverarbeitung genutzt werden. Eine besondere Herausforderung ist dabei der Betrieb einer Anlage in kleinem Maßstab. Um aber weniger Lebensmittelverluste - nicht nur im eigenen Betrieb - hin zu nehmen, sondern über die Unternehmensgrenzen dieses Ziel voran zu treiben, hat sich die Molkerei Söbbeke als Praxispartner bei der Erstellung des ZNU Leitfadens zum Umgang mit Lebensmittelverlusten beteiligt.
Dazu Dr. Axel Kölle Leiter des ZNU: „Die Molkerei Söbbeke war 2012 das erste Unternehmen, das sich durch den TÜV Rheinland nach unserem Nachhaltigkeitsstandard zertifizieren ließ. Da ist es nicht verwunderlich, dass es sich nun mit genau so großem Interesse beim Leitfaden zur Verringerung von Lebensmittelverlusten engagiert.“ Der Leitfaden soll Unternehmen der Lebensmittelbranche beim systematischen Umgang mit Lebensmittelverlusten unterstützen. Er liefert konkrete Hilfestellung bei der Reduktion von Lebensmittelverlusten und stellt gleichzeitig eine einheitliche und fundierte Basis zur Ermittlung und Kommunikation von Lebensmittelabfallmengen dar. Letzteres ist eine notwendige Vorrausetzung zur Eindämmung von Lebensmittelverlusten. Dies betonte auch Minister Remmel bei seinem Besuch der Molkerei Söbbeke: „Zwar hat es sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, die Lebensmittelverluste bis 2020 zu halbieren, allerdings sagt uns niemand, mit welchen Mitteln dieses Ziel tatsächlich erreicht werden kann. Es nützt nicht viel, wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht – deshalb schafft der vom ZNU entwickelte Leitfaden zum Umgang mit Lebensmittelverlusten eine vergleichbare Ausgangsbasis für die gesamte Ernährungswirtschaft.“
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