Markenstreit in der Schaumwein-Branche
Veuve Clicquot und RICH AG streiten sich um die Markenrechte von RICH
Mit der Erfindung des Dosen-Proseccos landete Aloys vor zehn Jahren einen Coup: Die Marke RICH Prosecco entwickelte sich rasch zum gefragten Lifestyle-Getränk. Besonders medienwirksame PR-Events mit Paris Hilton als Testimonial verschafften dem Produkt und der Marke RICH in kürzester Zeit enorme Aufmerksamkeit weltweit und einen hohen Markenwert. Heute werden über die 2009 gegründete RICH AG erfolgreich verschiedene Schaumweine und Schaumwein-Mischgetränke vertrieben. Neben der Dosenabfüllung werden RICH Prosecco und RICH Rosé zudem in wertigen Flaschen angeboten. Die Marke ist in allen relevanten Bereichen geschützt.
Champagner-Konzern greift nach RICH-Glamour
Nun schmückt sich auch eine Reihe von Champagnersorten der Marke Veuve Clicquot mit der Zusatzbezeichnung "Rich". Aloys ist überzeugt, dass der französische Champagner-Gigant damit die Strategie verfolgt, durch die Namensgleichheit etwas von dem Glamour seiner Lifestyle-Marke abzuschöpfen. Vor rund einem Jahr sei MHCS an ihn herangetreten, um über die Verwendung der Bezeichnung "Rich" zu verhandeln, sagte Aloys weiter. Man habe sich in einer Vereinbarung darauf geeinigt, dass MHCS "Rich" ausschließlich als zusätzliche weitere "Bezeichnung" für Produkte nutzen dürfe, die unter einer anderen Hauptmarke, wie z.B. Veuve Clicquot, vertrieben werden. Die Verwendung von "Rich" als Hauptmarke sei dadurch nicht gestattet worden.
Auf zahlreichen Sorten habe MHCS nun dennoch den Zusatz "Rich" übergroß auf die Etiketten sämtlicher Veuve Clicquot-Sorten drucken lassen, kritisiert Aloys: "Der eigentliche Name des Getränks - Veuve Clicquot - ist wegen der dominanten und übergeordneten Bezeichnung "Rich" kaum mehr wahrnehmbar." Für Aloys ist das ein klarer Verstoß gegen die Vereinbarung: "Das attackiert massiv die geschützte Marke RICH. Gerade für unsere Flaschenabfüllungen besteht eine hohe Verwechslungsgefahr. Bei den Kunden könnte der Eindruck entstehen, RICH sei an Veuve Clicquot verkauft worden oder gar ganz vom Markt verschwunden", moniert Aloys. Auf einer Flugreise reise musste Aloys feststellen, dass Veuve Clicquot selbst im Duty Free Shop am Flughafen London Heathrow Getränke unter dem beanstandeten RICH-Label vertreibt.
Rechtsanwalt Julian Wachinger von der Kanzlei rwzh Rechtsanwälte in München: "'Wir setzen darauf, dass das Gericht dem französischen Konzern klare Grenzen setzt. Wir müssen verhindern, dass der Verbraucher durch unnötige Verwechslung der Marke verwirrt wird."
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