Milchbauern können seit Montag EU-Hilfsgelder beantragen
Milchbauern, die weniger Milch produzieren wollen, können seit Montag EU-Hilfsgelder beantragen. Die Landwirte bekommen dann drei Monate lang für jeden nicht produzierten Liter Milch 14 Cent, wie das Landwirtschaftsministerium in Kiel mitteilte. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) hält dies für einen Tropfen auf den heißen Stein angesichts der dramatischen Lage auf dem Milchmarkt. Betriebswirtschaftlich notwendig wären 30 Cent Zuschuss, sagte der Sprecher des BDM, Hans Foldenauer, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Zurzeit liege der Milchpreis bei etwa 24 Cent je Liter. Für nachhaltiges Wirtschaften mit Gewinn müsste der Preis bei mindestens 40 Cent liegen.
In Deutschland geben immer mehr Milchbetriebe auf. In den vergangenen knapp anderthalb Jahren haben laut Foldenauer etwa 5000 Milchbauern das Handtuch geworfen. Das jetzige EU-Programm sei praktisch nur eins für aufgebende Betriebe. Immerhin stimme die Richtung, nämlich die Milchmenge zu reduzieren. Um das Problem zu niedriger Milchpreise in den Griff zu bekommen, sei es notwendig, Angebot und Nachfrage in ein Gleichgewicht zu bekommen. Hierfür seien zeitlich begrenzte Liefermengen ein Instrument, jeweils dann, wenn es markttechnisch notwendig sei./mho/DP/stb (dpa)
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