Supermarkt-Vergleich: Pestizide in Obst und Gemüse
Greenpeace kritisiert zu lasche Standards der Supermarktketten
In elf Kategorien prüfte Greenpeace die Handelsketten: Gefragt wurde, wie sich Rewe, Lidl und Co. für weniger Pestizide einsetzen. Dazu zählen die Zusammenarbeit mit Landwirten und eigene Laboranalysen. Punkte wurden unter anderem auch für Transparenz, Bienenschutz und einen hohen Anteil an Bio-Produkten vergeben. Auf Rewe/Penny folgen Kaufland, Aldi Süd, Metro und Lidl im Ranking. Aldi Süd bietet eine besonders transparente Veröffentlichung von Pestizidanalysen, Lidl hat einen vergleichsweise strikten Grenzwert für Pestizide in Produkten. In fast allen Kategorien schlecht abgeschnitten haben Norma, Edeka/Netto, Aldi Nord, Globus und Coop.
Gifteinsatz auf dem Acker bedroht die Artenvielfalt
Das beste Programm zur Reduzierung von Pestiziden hat die Rewe-Gruppe. Das Unternehmen untersucht jedes Jahr an die zehntausend Feld- und Endprodukte auf Pestizide und veröffentlicht die Ergebnisse. "Gemeinsam mit den Landwirten müssen die Händler jedoch den tatsächlichen Pestizideinsatz auf dem Feld reduzieren", sagt Huxdorff: "Oft können Agrargifte in Obst und Gemüse, das im Supermarkt liegt, nicht mehr nachgewiesen werden." So bemängelt Greenpeace auch bei Rewe, dass es keine Verbote besonders gefährlicher Pestizide gibt. Rewe-Erzeuger dürfen auch giftige Spritzmittel einsetzen, die Bienen bedrohen.
Seit über zehn Jahren testet Greenpeace Obst und Gemüse aus Supermärkten auf Agrargifte. Die Untersuchungen der unabhängigen Umweltschutzorganisation haben dazu geführt, dass Grenzwerte nur noch selten überschritten werden. Dennoch werden nicht weniger Pestizide eingesetzt - Landwirte stoppen das Spritzen nur früher, damit Obst und Gemüse zur Erntezeit möglichst wenig belastet sind. Letztes Jahr stellten Greenpeace-Experten krebserregende Chemikalien in Blättern, Blüten, Boden und heranwachsenden Äpfeln im Anbaugebiet "Altes Land" bei Hamburg fest.
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