Klimaschädlich, abfallintensiv, unökologisch: Deutsche Umwelthilfe fordert Stopp von Mineralwasser in Getränkedosen
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert vom Getränkehersteller Rhodius Mineralquellen, die angekündigte Abfüllung von Mineralwasser in Getränkedosen zu stoppen. Das Unternehmen hatte in einer Pressemitteilung vom 19. September 2016 angekündigt, Mineralwasser zukünftig in 0,33 Liter Getränkedosen anzubieten und bundesweit zu vermarkten. Die DUH kritisiert die Einführung von Getränkedosen für Mineralwasser als besonders umweltschädlich, rückwärtsgewandt und vollkommen unnötig. Unabhängige Ökobilanzen des Umweltbundesamtes und eine im Jahr 2010 von Dosenherstellern selbst veröffentlichte Studie beim Heidelberger IFEU-Institut bestätigen die ökologischen Nachteile von Getränkedosen. Wiederbefüllbare Mehrwegflaschen sind die deutlich umweltfreundlichere Getränkeverpackung und sollten für den regionalen Mineralwasserkonsum eingesetzt werden.
"Die Getränkedose steht wie keine andere Verpackung für Energie- und Ressourcenvergeudung. Sie wird bereits nach einmaliger Benutzung zu Abfall und belastet von allen Getränkeverpackungen die Umwelt mit am stärksten", kritisiert der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. "Die Verbraucher sollten 'Wasser in Blechbüchsen' boykottieren und die Rhodius Mineralquellen an ihre Aussagen zur Nachhaltigkeit erinnern." Das Unternehmen behauptet auf seiner Internetseite, es sei sich stets seiner "ökonomischen und ökologischen Verantwortung für den Standort Deutschland und die Region bewusst."
Die Herstellung der Dosen verbraucht viel Energie, da als Rohstoffe sowohl Aluminium als auch Weißblech eingesetzt werden. Es werden mehr fossile Rohstoffe verbrannt und der Klimawandel angeheizt. Weil für die deutsche Dosenproduktion laut einer Ökobilanz des Dosenlobbyverbandes Beverage Can Makers Europe (BCME) fast ausschließlich Neumaterial eingesetzt wird, werden für die Förderung von Aluminiumerz ganze Landstriche in Brasilien, Australien und China umgegraben sowie hochgiftige Industrienebenerzeugnisse freigesetzt. In Zeiten knapper werdender Ressourcen sollten Mehrwegflaschen statt Getränkedosen verwendet werden. Denn durch jede Wiederbefüllung wird die aufwendige Neuproduktion einer Verpackung eingespart.
"Allein die Dosengröße von nur 0,33 Litern ist im Vergleich zu den Standardfüllgrößen von 0,7 oder 1,0 Liter Mehrwegflaschen ökologisch nachteilig. Denn je kleiner die Menge des Füllgutes, desto mehr Verpackungsmaterial muss insgesamt eingesetzt werden. Zudem wird Wasser in kleineren Portionen viel teurer verkauft als in größeren Flaschen. Durch die Einführung von Mineralwasser in Dosen wird also nicht nur die Umwelt geschädigt, sondern der Verbraucher zusätzlich finanziell belastet", sagt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer. Eine 0,5 Liter Glas-Mehrwegflasche mit 450 Kilometern Transportentfernung weist bereits nach zwei Wiederbefüllungen eine bessere Klimabilanz auf, als eine Weißblechdose mit demselben Füllvolumen.
Meistgelesene News
Themen
Organisationen
Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen
Holen Sie sich die Lebensmittel- und Getränke-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.