Öko-Verband: Viele Landwirte wollen derzeit auf Bio umstellen
Zahlreiche Bauern planen nach Angaben eines Bio-Verbands derzeit eine Umstellung auf ökologische Landwirtschaft. "Wir haben im Moment eine enorme Nachfrage nach Beratungen für eine Umstellung", sagte der Vorstandsvorsitzende des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft, Felix Prinz zu Löwenstein, am Dienstag in Nürnberg. "Unsere Berater können das kaum noch leisten."
Grund sei die dramatische wirtschaftliche Situation vieler Betriebe - beispielsweise in der Milchbranche. Einige könnten kaum überleben. "Wir haben derzeit einen wirtschaftlichen Druck, den es viele Jahre so nicht gab", sagte zu Löwenstein. Konkrete Zahlen will er bei der weltweit größten Öko-Messe Biofach vorstellen, die vom 15. bis zum 18. Februar stattfindet.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) will auf der Messe auch seine "Zukunftsstrategie ökologischer Landbau" präsentieren, mit der er die Biolandwirtschaft weiter fördern will.
Ziel der Politik sei ein Anteil der Öko-Landwirtschaft von 20 Prozent, sagte zu Löwenstein. Seiner Ansicht nach könne dieses Ziel bis zum Jahr 2027 erreicht werden. Derzeit mache die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Deutschland etwa 8 Prozent aus, bei der Zahl der Betriebe seien es 7 Prozent.
Der Umsatz der Biobranche in Deutschland hat sich in den vergangenen 15 Jahren etwa vervierfacht - allein 2015 stieg er um rund 11 Prozent. Das Marktvolumen lag bei rund 8,6 Milliarden Euro.
Auch weltweit gibt es eine große Nachfrage nach Bio-Produkten. Nach Schätzungen von Branchenexperten lag der weltweite Umsatz 2015 bei mehr als 80 Milliarden US-Dollar (rund 74 Milliarden Euro). Nach den USA ist Deutschland der zweitgrößte Biomarkt weltweit.
"Und der Druck der Öffentlichkeit wird immer größer", sagte zu Löwenstein: Immer mehr Verbraucher seien mit industrieller Tierhaltung, dem Einsatz von Pestiziden und Überdüngung nicht mehr einverstanden. Zur Biofach werden etwa 2600 Aussteller erwartet, zur angeschlossenen Naturkosmetik-Messe Vivaness etwa 250 Anbieter. In diesem Jahr kamen etwa 48 500 Besucher zu der Messe./cat/DP/jha (dpa)
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