BIOFACH 2017: Junge Bio-Garde präsentiert sich auf gefördertem Gemeinschaftsstand

11.01.2017 - Deutschland
  • Jung, innovativ und digital: Die deutschen Bio-Newcomer
  • 21 Aussteller an vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderten Gemeinschaftsstand
  • Alle „Deutschen Newcomer“ entdecken unter: www.Biofach.de/newcomer

Mit ihren innovativen Konzepten präsentieren sich vom 15.-18.02.2017 erneut zahlreiche Newcomer auf BIOFACH, Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel, und VIVANESS, Internationale Fachmesse für Naturkosmetik. Zur nächsten Ausgabe des Messe-Duos werden insgesamt über 2.500 Aussteller erwartet. 21 deutsche Unternehmen versammeln sich dieses Mal an dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderten Gemeinschaftsstand unter der Überschrift „Deutsche Newcomer“. Im Fokus der Produkt-entwicklung stehen bei der jungen Bio-Garde aktuell die Themen vegan, Gesundheit und Öko-Verpackungen. In ihrem Media-Mix setzt die neue Unternehmer-Generation dabei gezielt auf digitale Vernetzung. Sie kommuniziert die innovativen Ideen in raschem Tempo via Internet und Social Media und sichert sich damit die Aufmerksamkeit einer wachsenden Kundenschar.  
Viele der Produktkreationen der deutschen Newcomer am gleichnamigen Gemeinschaftsstand stammen auch im Jahr 2017 wieder aus dem Bereich Vegan. So stellt beispielsweise die tempehmanufaktur aus Markt Rettenbach (D) im Allgäu eine vollwertige Alternative zu Tofu vor. Tempeh sind fermentierte Sojabohnen oder andere Hülsenfrüchten, bei denen die ganze Frucht verarbeitet wird. Als pfannenfertige Proteinquelle eignet sich das Produkt sehr gut für Vegetarier oder Veganer. „Durch den milden und nussigen Geschmack bietet Tempeh aber auch dem gesundheitsbewussten „Normalesser“ eine kulinarische Erweiterung des Speiseplans“, erklärt Unternehmensgründer Markus Schnappinger. Ein biologisches Geschmackserlebnis der besonderen Art präsentiert Happy Cheeze aus Cuxhaven (D) mit Cashews als vegane Käsealternative. Vergleichbar zur traditionellen Käseherstellung werden dafür Cashewkerne mit Bakterien fermentiert und reifen anschließend bis zu drei Monate. „Dadurch entsteht ein einzigartiges Rohkostprodukt“, erklären die beiden Inhaber Dr. Annika Mannah und Dr. Mudar Mannah.

Neben der Produktentwicklung setzten die jungen Bio-Newcomer auch in der Vermarktung auf innovative Konzepte. Digitale Marktplätze wie Taste & Stories aus Berlin (D) erzählen die Geschichten, die hinter dem guten Geschmack der Bio-Produkte stehen. „Wir möchten besseren Geschmack in einer modernen Form präsentieren“, sagt Tobias Stetter, Inhaber von Taste&Stories. Das Unternehmen hat sich auf Slowfood-Produkte spezialisiert, die „in hohem Maße von Menschen verarbeitet werden und damit eine besondere Geschmacksvielfalt ermöglichen“. Mit alten Sorten und Rassen sowie kleinen Manufakturen und einem Direkthandelskonzept nach dem Vorbild der „Teekampagne“ rückt der Bio-Gourmet-Spezialist die Besonderheiten handwerklicher Bio-Produktion in den Fokus des Online-Auftrittes. Auf der BIOFACH 2017 werden veganes Olivenöl aus Apulien, Kirschtomaten-Sugo aus Sizilien mit 5-Stunden-Kochzeit sowie Mandelmilch aus Avola-Mandeln mit einem Mandelanteil von 12 Prozent ihre Premiere feiern.

Superfoods modern inszeniert

Modern inszeniert sich auf der Weltleitmesse zudem das Segment Superfoods. Nach der Devise „Gesunde Ernährung soll wieder Spaß machen“ peppt BO Berlin Organics Superfood-Mixturen mit einem humorvollen Design auf. „Wir haben die Mischungen auf verschiedene Verwendungsanlässe abgestimmt. Die Konsumenten müssen sich somit nicht mehr mit jedem einzelnen Superfood auskennen und auseinandersetzen“, erläutert Inhaber Klaas Koolman das Konzept. Über die Namensgebung und das Etiketten-Design wird der jeweilige Verwendungszweck leicht verständlich kommuniziert. Dabei sorgen markante Tierzeichnungen für eine witzige Präsentation der pflanzlichen Superfoods: Ein Gorilla ziert das Kraftpaket, ein Schwan die Beauty-Queen, die Schildkröte das Schutzschild und ein Frosch die Entgiftungs-linie Saubermann.

Bequeme Gesundheitskonzepte in Bio-Qualität hat sich auch GloboVita aus Darmstadt (D) auf die Fahnen geschrieben. Als All-Inklusive-Paket bieten die Hessen eine komplette Detox-Bio-Saftwoche, um eine Woche lang zu entschlacken. „Die besondere Zusammenstellung verschiedener Superfoods ermöglicht ein gesundes Abnehmen ohne Heißhunger-attacken“, erklärt Annette Roscher, Leitung Vertrieb und Marketing bei GloboVita.

Eine mangelhafte Nahrungsverwertung und der damit verbundene Vitalstoffmangel sind Ursache für viele Zivilisationskrankheiten. Sind die Depots hingegen mit enzymatischen Vitalstoffen gut gefüllt, läuft die Energieproduktion in den Zellen richtig. „Heute ist jedem klar, dass das eigene Wohlbefinden durch bewusste Ernährung und einen gesunden Lebensstil verbessert werden kann“, erklärt Renate Ladner,Geschäftsführerin von LivQ aus München (D). Das Unternehmen hat sich auf natürliche Gesundheitsprodukte aus probiotisch fermentierten Bio-Rohstoffen spezialisiert. „Eine hohe enzymatische Konzentration sorgt für einen natürlichen Abbau von Entzündungsmediatoren im Körper und ist zudem für Kunden mit Lebensmittelunverträglichkeiten besonders gut verträglich“, erläutert Ladner das Prinzip.

Die Zielgruppe der sensiblen Esser hat auch KAJA FOOD aus Krefeld (D) im Visier und einen glutenfreien Power Lunch sowie ein glutenfreies Power Frühstück für sie entwickelt. Beide Produkte können unterwegs, im Büro oder zu Hause einfach konsumiert werden. Die beiden Unternehmensgründer Dr. Kai Daube und Dr. Jarg Temme, zwei ehemalige Leistungssportler, haben die Produkte konzipiert, um auch im AlltagHochleistung zu bringen: „Unsere Mission ist es, gesunde Lebensmittel für Menschen herzustellen, die nach leistungsfähigen Alternativen suchen.“ Mit der gezielten Integration von Bloggern und Followern in die KAJA Vita Community wird das Thema in den sozialen Medien multipliziert.

Mit nachhaltigen Materialen Ressourcen schonen

Mit einem Plastiktüten-Monster wirbt das Unternehmen ChicoBagaus Jena (D) für wiederverwendbare Verpackungen aus Recylingmaterialien. „Fünf Milliarden Plastiktüten verbrauchen die Deutschen im Jahr – das sind über 14 Millionen Tüten am Tag. Aneinandergereiht würden die jährlich in Deutschland verbrauchten Plastiktüten 39 Mal die Erde umwickeln“, informiert das Unternehmen im eigenen Online-Shop. Der Erfinder von ChicoBag, der Amerikaner Andy Keller, veranschaulichte die Auswirkungen von Einweg-Plastiktüten auf unsere Umwelt mit markantem Konzept: Er knotete alle Plastiktüten, die ein Amerikaner pro Jahr verbraucht, zu einem riesigen Kostüm zusammen: das Plastiktüten-Monster war geboren und ist heute noch ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Auf der BIOFACH stellt ChicoBag unter anderem eine wiederverwendbare Veggie Bag vor, mit der der Kunde auch am Obst- und Gemüsestand auf Plastiktüten verzichten kann.

Papier aus Gras und Stein ist die neue Ausgangsbasis für nachhaltige Einwegbecher des Unternehmens PRODANA aus Neumarkt (D). Das Unternehmen ist auf Bio-Einweg-Geschirr aus nachwachsenden Rohstoffen wie Palmblätter und Zuckerrohr spezialisiert, die nach dem „Cradle to Cradle“-Prinzip wieder dem natürlichen Kreislauf zugeführt werden können. „Die vermehrten Nachfragen von Kunden zur Migration von Mineralölrückständen aus Recyclingpapier gab den Anstoß zur Produktentwicklung“, so Thomas Wyschkon von PRODANA. Bei der Suche nach alternativen Materialien wurde PRODANA bei Gras- und Steinpapier als Basis fündig. Mit den neuen Rohstoffen kann der eingesetzte Anteil der baumbasierten Frischfaser nach Unternehmensangaben um bis zu 50 Prozent reduziert werden. Bei Steinpapier-Bechern kann zudem auf eine zusätzliche Beschichtung gegen Durchfeuchten verzichtet werden. Für beide Bechervarianten will PRODANA zur Messe zudem ein Konzept zur Nachnutzung vorstellen.

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