Lidl macht Rückzieher bei Abholstationen für bestellte Ware

17.02.2017 - Deutschland

Gut eine Woche nach dem überraschenden Chefwechsel bei Lidl stampft der Discounter ein Pilotprojekt zum Ausbau des Online-Handels ein. Die geplanten Abhol-Minisupermärkte "Lidl Express" würden nicht eingeführt, teilte Lidl am Donnerstag in Neckarsulm mit. Nach einer Machbarkeitsprüfung sei man zu dem Schluss gekommen, "das Pilotprojekt zum Online-Handel mit frischen Lebensmitteln nicht in eine operative Phase zu überführen". Man wolle sich auf den Ausbau internationaler Online-Shops fokussieren.

Das Projekt sollte an der Schnittstelle zwischen Online- und Offline-Welt ansetzen: Nach Bestellungen im Internet sollten Kunden Waren in den kleinen Filialen abholen können. In Berlin wurde eine Pilotfiliale eingerichtet, die aber nicht eröffnet wurde.

Auch andere Einzelhändler wie die Sportartikel-Kette Decathlon setzen auf das Konzept, bei dem Lagerkosten gespart werden.

Supermarktketten wie Rewe experimentieren mit "Click & Collect"-Abholfunktionen, insgesamt sind sie im Lebensmittel-Einzelhandel aber noch nicht sehr verbreitet. Discounter-Konkurrent Aldi ist hier noch gar nicht tätig.

Vergangene Woche hatte sich die Schwarz-Gruppe, zu der Lidl gehört, überraschend von ihrem Chef Sven Seidel getrennt und dies mit unterschiedlichen strategischen Auffassungen begründet./wdw/DP/stb (dpa)

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