Greenpeace-Aktivisten säubern Manilas Strände: Nestlé und Unilever an Spitze des Markenrankings großer Plastikverschmutzer
Konzerne müssen Verpackungsmüll reduzieren und Mehrwegquote steigern
hhach/ Pixabay
Etwa 17 Prozent des Plastikmülls von Markenprodukten lassen sich dem Schweizer Nescafé- und Maggi-Produzenten Nestlé zuordnen. Gut zehn Prozent stammen vom niederländisch-britischen Unilever-Konzern, der etwa Knorr Tütensuppen produziert. “Prächtig verdienende Konzerne dürfen das Problem wachsender Plastikmüllberge nicht den Verbrauchern und Kommunen zuschustern“, sagt Greenpeace-Sprecher Michael Meyer-Krotz, der die Aktion in Manila mitkoordiniert. „Die Unternehmen müssen Verantwortung für ihre Produkte übernehmen. Wir brauchen höhere Mehrwegquoten und ein Ende der Einwegverpackungen.” Das Firmenranking der größten Verschmutzer des Strandes auf Freedom Island online: www.plasticpolluters.org/
Wachsende Plastikflut stellt soziale und ökologische Gefahr dar
Bis zu acht Millionen Tonnen Plastik landen laut Schätzungen pro Jahr im Meer. Ein großer Teil davon sind Verpackungen. Weil sich Plastik nicht abbaut, wächst die Verschmutzung der Meere kontinuierlich. Inzwischen befinden sich etwa 150 Millionen Tonnen Plastik in den Ozeanen, so Hochrechnungen. Die schwimmenden Müllberge verstärken die Armut. Auf den Philippinen etwa haben Fischer schon heute mehr Plastik als Fisch in ihren Netzen, was ihr Einkommen schmälert. Plastik schädigt auch die Meeresbewohner. Fische, Krebse und Krabben fressen kleinere Plastikteile und verenden oftmals daran.
Eine Ursache für die wachsende Müllflut ist die steigende Plastikproduktion. In vielen asiatischen Ländern verkaufen Konsumgüterhersteller zunehmend kleinere Einheiten, so genannte Sachets, die nicht wiederverwertbar sind. “Die Abfallwirtschaft alleine kann die Umwelt nicht vor den Plastikbergen schützen”, so Meyer-Krotz. “Selbst Deutschland recycelt weniger als die Hälfte seines Plastikmülls. Nur wenn Unternehmen Plastikmüll vermeiden, etwa durch eine höhere Mehrwegquote, lässt sich das Problem eindämmen. Hier muss auch die nächste Bundesregierung mehr tun als bislang.”
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