Wetterkapriolen vermiesen Unilever das Geschäft
Die Stürme in den USA und Regenwetter haben dem niederländisch-britischen Konsumgüterkonzern Unilever im dritten Quartal das Geschäft vermiest. Der starke Euro hemmte zudem die Entwicklung, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Unilever musste daher in den drei Monaten per Ende September sinkende Umsätze hinnehmen. Organisch, sprich bereinigt um Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe, fiel das Wachstum schwächer aus als erwartet.
Insgesamt sank der Umsatz im Berichtszeitraum wegen des starken Euro um 1,6 Prozent auf 13,2 Milliarden Euro. Die negativen Währungseffekte belasteten dabei mit 5,1 Prozent. Der Umsatz aus eigener Kraft stieg lediglich um 2,6 Prozent, angetrieben durch ein Wachstum von rund sechs Prozent in den Schwellenländern. In den Industriestaaten sanken die Erlöse um 2,3 Prozent. So hemmten Regenwetter in Europa und die Hurrikane in den USA zum Beispiel die Nachfrage nach Eiscreme, erklärte das Unternehmen.
Das Wachstum schwächte sich damit im Vergleich zum Vorquartal, als das organische Wachstum noch 3 Prozent betrug, ab. Auch fiel es geringer aus als erwartet: Analysten hatten mit einem organischen Plus von 4 Prozent auf Konzernebene gerechnet. Die Aktie verlor am Mittag an der Euronext in Amsterdam fast 5 Prozent und zog auch die deutschen Konsumwerte Henkel und Beiersdorf nach unten. So gaben Henkel-Papiere um 1,5 Prozent nach, Beiersdorf-Aktien sanken um 0,8 Prozent.
Börsianer störten sich insbesondere an dem schwachen Volumenwachstum: So stieg die Zahl der verkauften Produkte lediglich um 0,2 Prozent. Analysten hatten hier ein Plus von 1,7 Prozent erwartet. Den Löwenanteil des Wachstums machten jedoch um 2,4 Prozent höhere Preise aus. Die Investmentbank JP Morgan monierte die schwache Entwicklung der Absatzmärkte in Nordamerika, Westeuropa und Asien.
An seiner Jahresprognose hielt Unilever derweil fest. Das Wachstum aus eigener Kraft soll 3 bis 5 Prozent erreichen./nas/men/jha/ (dpa)
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