Schokocreme-Rabatt: Tumulte in französischen Supermärkten
sipa/Pixabay
Eine Geschäftsleiterin aus Metz erzählt dem Sender Franceinfo über den Start der Rabattaktion am Donnerstag: "Um 8.30 Uhr sind die Leute gerannt und haben sich gerauft." Die Leute seien aggressiv gewesen: "Sie haben versucht, sich die Gläser wegzureißen und haben uns bedroht." Nach Angaben der Zeitung "Le Parisien" schritt im nordfranzösischen Ostricourt nach Schlägen sogar die Gendarmerie ein. Ein vom Sender BFMTV veröffentlichtes Amateurvideo zeigte einen Andrang wie im Schlussverkauf.
Der Hersteller von Nutella, der italienische Ferrero-Konzern, erklärte, dass der Rabatt nicht mit ihm abgesprochen gewesen sei. "Ferrero bedauert diese Operation und ihre Konsequenzen, die bei den Verbrauchern Verwirrung und Enttäuschung erzeugen", teilte das Unternehmen mit. Die Supermarktkette Intermarché reagierte am Freitag zunächst nicht auf eine Anfrage.
Wenn es nach Frankreichs Landwirtschaftsminister Stéphane Travert geht, werden solche hohen Rabatte künftig übrigens nicht mehr möglich sein. Er hatte in einem Interview der Zeitung "Le Parisien" angekündigt, dass Rabatte auf Nahrungsmittel künftig auf 34 Prozent des Werts begrenzt werden sollen. "Es geht darum, gegen exzessive Rabatte zu kämpfen, die in den Augen der Verbraucher die Vorstellung vom angemessenen Preis pervertieren." Gleich neben dem Artikel in der Donnerstagsausgabe der Zeitung war eine Anzeige für den 70-Prozent-Nutella-Rabatt abgedruckt./sku/DP/she (dpa)
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