Fleischlos durchs Leben

02.03.2018 - Deutschland

Viele Deutsche schränken ihren Fleischkonsum ein, während sich andere direkt für Fleischersatzprodukte entscheiden. Doch inzwischen gibt es viel mehr als nur die allseits bekannten und beliebten Sojaprodukte. Die Fleischalternativen für eine pflanzliche Ernährung werden immer vielseitiger.

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Sojaprodukte finden wir schon lange in den deutschen Supermarktregalen. Sie sind auch heute noch die beliebtesten Fleischalternativen. 15 Prozent der Neueinführungen von Fleischersatz zwischen Juni 2016 und Mai 2017 entfielen auf Produkte auf Sojabasis – doch andere Proteinquellen holen immer mehr auf. Weizenprotein steht an zweiter Stelle und der Anteil von Fleischersatz aus Erbsenprotein hat in den vergangenen fünf Jahren einen Anstieg von 2 auf 5 Prozent verzeichnen können. In Zukunft könnten neben proteinbasierten Fleischersatzprodukten auch Fleischalternativen aus Früchten oder sogar aus dem Reagenzglas ein großes Thema werden.

Fleischkonsum verändert sich

Dass sich die Suche nach immer neuen Fleischalternativen lohnt, zeigt ein Blick auf das Konsumverhalten der Deutschen: Vegetarische oder vegane Ernährung ist noch immer groß im Trend, inzwischen haben fast alle Restaurants fleischlose, teils vegane Gerichte im Angebot. Auch in Supermärkten und Discountern finden wir ausreichend vegetarische Alternativen. Und wer nicht ganz auf Fleisch verzichten möchte, ernährt sich immer bewusster: 32 Prozent der Deutschen geben beispielsweise an, den Konsum von rotem Fleisch zu vermeiden oder ihn zumindest einzuschränken.

Und nicht nur über die eigene Gesundheit machen sich die Konsumenten Gedanken: Laut Fleischatlas 2018 interessiert sich der Großteil der Befragten für das Tierwohl und eine artgerechte Haltung. Doch beim Fleischkauf ist bei den meisten noch immer der günstige Preis ausschlaggebend: 80 Prozent der Verbraucher achten mehr auf den Preis als auf das Tierwohl.

Doch nicht nur das Tierwohl spielt eine Rolle, wenn es um die Entscheidung geht, sich vegetarisch oder vegan zu ernähren. Daneben sind Ethik, Geschmack, Gesundheit oder Unverträglichkeiten weitere Gründe dafür, dass die Beliebtheit pflanzlicher Fleischersatzprodukte immer mehr zunimmt.

Jackfrucht als Fleischersatz

Eine mögliche Alternative ist die Jackfrucht. Wird sie unreif geerntet, ist die Jackfrucht trotz ihres geringen Proteingehalts ein idealer Fleischersatz. Denn dank ihrer feinfaserigen Konsistenz erinnert sie gegart an Pulled Pork, Rind- oder Hähnchenfasern. Mit den richtigen Gewürzen zubereitet, überzeugt sie sogar mit einem fleischähnlichen Geschmack. Die Frucht wird jedoch in ihren Herkunftsländern wegen ihres hohen Kohlenhydratgehalts als Reis-Ersatz verzehrt. Die Nährwerte der Jackfrucht sind mit denen von Fleisch also kaum zu vergleichen. Allerdings ist sie glutenfrei, fettarm und imitiert Fleisch nahezu ideal.

Die tropische Frucht, die hauptsächlich in Indien angebaut wird, hat jedoch einen entscheidenden Nachteil: Viele Veganer verzichten auch aus ökologischen Gründen auf Fleisch. Doch die Jackfrucht hat schon viele tausend Kilometer zurückgelegt und viel Energie verbraucht, wenn sie bei uns ankommt – der CO2-Fußabdruck der Jackfrucht ist damit nicht gerade klein.

Fazit: Mehr Auswahl, mehr Möglichkeiten

Der Vegan-Trend hat bereits eine Menge bewegt und uns zum Umdenken gebracht. Wir hinterfragen die konventionelle Tierhaltung, achten mehr auf Tierwohl und reduzieren unseren Fleischkonsum. „Wenn Fleisch, dann Premium“ – so lautet das Motto vieler Verbraucher. Zudem wächst das Angebot an Fleisch-Imitaten und Protein-Alternativen stetig. So kann sich der Verbraucher gut informieren und individuell entscheiden, welche Produkte und Ernährungsform er wählt.

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Food Professionals GmbH

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