ÖKO-TEST Orangensaft: Innen hui, außen pfui

30.03.2018 - Deutschland

ÖKO-TEST hat in der aktuellen April-Ausgabe 20 Orangensäfe untersucht. Das Resümee: Gut ein Drittel der Produkte fallen mit einem „mangelhaf“ oder „ungenügend“ durch, darunter so bekannte Marken wie Valensina und Hohes C. Nur drei Produkte können wir wirklich empfehlen.

ÖKO-TEST

Hohes C Orange 100 % Saft: Der Marken-Orangensaft enthält viel Vitamin C und schmeckte den Prüfern. Für die Plastik-Einwegflasche und ein fehlendes Label , das auf die Unterstützung einer fairen Produktion hinweist, gab es Punktabzüge. Gesamturteil: mangelhaft.

Wer trinkt nicht gern mal ein Glas Orangensaft? Wovon jedoch kaum jemand etwas ahnt, sind die miserablen Arbeitsbedingungen, unter denen Orangensaft in Brasilien oftmals hergestellt wird. Lohndumping, prekäre Arbeitsverhältnisse und ein hoher Pestizideinsatz sind nur einige Stichworte, diedie Situation auf den Plantagen umreißen.

Zunächst lag der Fokus auf dem Saft. Und der kann sich in den allermeisten Fällen sehen lassen: Kaum Rückstände von Pestiziden, genügend Vitamin C und ein durchweg guter Geschmack lautet das Ergebnis der Laboranalysen im Auftrag von ÖKO-TEST. Vier Direktsäften attestierten die Sensorikexperten sogar einen Geschmack „wie frisch gepresst“.

Auf der Hälfte der Produkte stehen Label, die für bessere Arbeitsbedingungen in den Anbauländern sprechen. Dazu zählt grundsätzlich die Erzeugung nach anerkannten Bio-Richtlinien, da keine Pestizide ausgebracht werden, was gut für Arbeiter und Umwelt ist. Die Einhaltung grundlegender sozialer Kriterien ist verpflichtend für das Siegel der Rainforest Alliance, mit dem drei Säfte gelabelt sind. Am weitesten geht das Fairtrade-Siegel, wir bewerten es mit „gut“. Es findet sich auf einem Produkt.

Acht Hersteller verkaufen ihre Orangensäfte in Einwegflaschen, meist aus PET-Kunststoff. Weil sich dieses Material nicht hochwertig recyceln lässt, sehen wir es genauso kritisch wie Einwegflaschen aus Glas. Akzeptable Verpackungen für Saft sind nach den Experten des Heidelberger Instituts für Energie- und Umweltforschung Mehrwegflaschen oder Getränkekartons.

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