Barry Callebaut Gruppe – Halbjahresresultate

18.04.2018 - Schweiz

Antoine de Saint-Affrique, CEO der Barry Callebaut Gruppe, sagte: «Wir haben in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres ein sehr starkes Ergebnis erzielt, das von allen Produktgruppen und Regionen sowie unseren wichtigsten Wachs-tumstreibern unterstützt wurde. Dies führte dank des vorteilhaften Mix, operativer Effizienz und besserer Marktbedingungen zur fortgesetzten Verbesserung unserer Profitabilität.»

Die Barry Callebaut Gruppe, der weltweit führende Hersteller von hochwertigen Schokoladen-und Kakaoprodukten, steigerte in der ersten Hälfte des Geschäftsjahrs 2017/18 (per 28. Februar 2018) die Verkaufsmengeum +8.0% auf 1,022,565 Tonnen und lag damit deutlich über dem Wachstum des globalen Schokoladenmarktes von +2.5%3. Im zweiten Quartal erzielte die Gruppe ein Wachstum von +8.1%. Alle wichtigen Wachstumstreiber –Gourmet & Spezialitäten (+7.1%), Outsourcing (+8.1%) und Schwellenländer (+11.0%) –sowie die allmähliche Erholung der Marktnachfrage trugen zu diesem starken Volumenwachstum bei. Der Umsatzsank um –1.8% in Lokalwährungen (+0.3% in CHF) auf CHF 3,549.9 Mio., was vor allem auf die tieferen Preise für Kakao und andere Rohwaren zurückzuführen ist. Diese werden im Rahmen des Cost-Plus-Modells des Unternehmens für den grössten Teil seines Geschäfts direkt an die Kunden weitergegeben.

Der Bruttogewinnbelief sich auf CHF553.0Mio., was einem Zuwachs von +15.5% in Lokalwährungen (+19.2% in CHF) entspricht. Der Anstieg, welcher deutlich über dem Verkaufsmengenwachstum liegt, ist auf einen guten Produkt-und Kundenmix sowie bessere Marktbedingungen zurückzuführen.

Der Betriebsgewinn (EBIT)stieg aufgrund des höheren Bruttogewinns um +12.3% in Lokal-währungen (+16.1% in CHF) auf CHF276.8Mio..Der wiederkehrende EBIT erhöhte sich um +20.6%in Lokalwährungen (+24.6% in CHF). Auf wiederkehrender Basis steigerte die Gruppe ihren EBIT pro Tonne um +11.6% in Lokalwährungen (+15.4% in CHF) auf CHF 271.

Der Konzerngewinnfür die Berichtsperiodewuchs um +17.6% in Lokalwährungen (+21.7% in CHF) auf CHF173.0Mio..Diese Entwicklung war dem starken Anstieg des EBIT und tieferen Nettofinanzierungskosten zu verdanken. Sie konnte trotz des höheren Steueraufwands infolge eines Einmaleffekts im Zusammenhang mit Unternehmenssteuerreformen in Belgien und den USA erzielt werden. Auf wiederkehrender Basis stieg der Konzerngewinn für die Berichts-periode um +32.9% in Lokalwährungen (+37.5% in CHF).

Das Nettoumlaufvermögenging von CHF 1,398.4 Mio. in der Vorjahresperiode um –16.0% auf CHF 1,174.7 Mio. zurück. Der wachstumsbedingte Effekt wurde durch die im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren durchschnittlichen Rohwarenpreise kompensiert.

Der freie Cash flow4für die sechsmonatige Berichtsperiode stieg auf CHF 39.0 Mio. im Vergleich zu CHF –32.1 Mio.im Vorjahr. Dies ist vor allem auf die höhere Profitabilität zurückzuführen, während sich alle anderen Positionen weitgehend neutralisierten. Auf einer rollierenden 12-Monats-Basis betrug der freie Cash flow CHF 546.7 Mio. Gründe hierfür waren der höhere Betriebsgewinn, ein tieferes Nettoumlaufvermögen und die anhaltende Investitionsdisziplin (CAPEX).

Die Nettoverschuldungsank im Vergleich zur Vorjahresperiode infolge der Schuldenrückzahlung aus dem erwirtschafteten Cash flow um –16.9% von CHF 1,454.9 Mio. auf CHF 1,208.4 Mio.

Ausblick –Gute Portfolio-Visibilität und disziplinierte «Smart Growth»-UmsetzungCEO Antoine de Saint-Affrique zum Ausblick: «Wir sehen weiterhin eine gesunde Marktdynamik. Die gute Visibilität unseres Portfolios und die disziplinierte Umsetzung unserer ‹Smart Growth›-Strategie stimmen uns zuversichtlich, dass wir unsere 4-Jahres-Ziele5erreichen werden.

Barry Callebaut Gruppe –Halbjahresresultate, Geschäftsjahr 2017/183/6In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2017/18 erreichte strategische Meilensteine

  • Expansion: DieIntegration der jüngstenAkquisitionen –d.h. von D'Orsogna Dolciaria in Italien im Oktober 2017 und von Gertrude Hawk Ingredients in den USA im Dezember 2017 –verläuft nach Plan und ermöglicht Barry Callebaut den weiteren Ausbau seines höherwertigen Spezialitäten-und Dekorationsgeschäfts. Um seine Kunden weiterhin optimal bedienen zu können, hat Barry Callebaut in die Expansion seiner globalen Schokoladeproduktionskapazität in der Region EMEA, in Singapur und in der Region Nord-und Südamerika investiert.
  • Innovation:Seit der Lancierung durch Barry Callebaut im September 2017 wird Ruby –der vierte Schokoladentyp –am Verbrauchermarkt eingeführt. Die ersten Konsumentenprodukte mit Ruby wurden in Japan und Südkorea auf den Markt gebracht. Barry Callebaut kündigte zudem die Lancierung von Ruby für die Gourmet-& Spezialitätenkunden unter der Marke Callebaut an. Inspiriert von Wein, Kaffee und Craft-Bieren hat Barry Callebaut im Januar 2018 eine sensorische Terminologie und ein Verkostungsritual für Schokolade eingeführt. Diese Instrumente werden es Marken und gewerblichen Anwendern ermöglichen, dass ihre Kunden Schokolade noch mehr schätzen als heute. Auch die zuckerreduzierten Lösungen von Barry Callebaut begeistern die Kunden und verzeichnen ein zweistelliges Wachstum.
  • Nachhaltigkeit:Barry Callebaut lancierte seinen ersten «Forever Chocolate»-Piloten. Indonesien. Es ist das erste von insgesamt fünf Pilotprogrammen, mit denen in Kakaoanbauländern neue Ansätze getestet werden sollen, um den Übergang zu einer nachhaltigen Kakaoproduktion zu beschleunigen. Dabei arbeitet Barry Callebaut mit der niederländischen Wageningen University & Research zusammen, die der Gruppe solide wissenschaftliche Unterstützung bei der Definition der Richtwerte und eines analytischen Rahmenwerks für die Ergebnismessung liefert.

Entwicklung nach Regionen/Segmenten

Region EMEA –Ausserordentliches Verkaufsmengenwachstum

Die Verkaufsmenge von Barry Callebaut in der Region EMEA erhöhte sich um +9.6% auf 471,120 Tonnen und damit weitaus stärker als der Markt, der +2.8%6zulegte. Die wichtigsten Wachstumsfaktoren waren langfristige Outsourcing-Vereinbarungen, Gourmet und Schwellen-länder innerhalb der Region sowie die Akquisition von D'Orsogna Dolciaria in Italien (seit Oktober 2017). Der Umsatz war mit +0.4% in Lokalwährungen (+7.3% in CHF) fast unverändert und belief sich auf CHF 1,577.8 Mio. Auf wiederkehrender Basis (ohne den positiven Einmaleffekt aus dem Vorjahr) stieg der Betriebsgewinn (EBIT) aufgrund des guten Produktmix um +12.1% in Lokalwährungen (+19.8% in CHF).

Region Nord-und Südamerika –BeschleunigtePerformance im zweiten Quartal

In der Region Nord-und Südamerika stieg die Verkaufsmenge um +5.5% auf 265,904 Tonnen, während der Schokoladenmarkt in der Region um +1.4%6wuchs. Alle Länder der Region trugen zum Verkaufsmengenwachstum der Gruppe bei, allen voran Brasilien, Mexiko und Kanada mit einer besonders starken Performance. Der Umsatz blieb unverändert in Lokalwährungen (–1.9% in CHF) und belief sich auf CHF 825.5Mio. Der Betriebsgewinn (EBIT) stieg um +9.2% in Lokalwährungen (+7.6% in CHF), was einem ausgewogenen Produktportfolio und weiterer Kosteneffizienz in der Region zu verdanken war. Die Integration von Gertrude Hawk Ingredients begann im Dezember 2017.

Region Asien-Pazifik –Zweistelliges Wachstum

Das Verkaufsmengenwachstum der Gruppe in der Region Asien-Pazifik erreichte in den ersten sechs Monaten +15.5%, wobei Länder wie China, Indonesien, Indien und Japan starke zweistellige Zuwächse verzeichneten. Diese Performance lag deutlich über dem Marktwachstum von +4.0%7 . Der Umsatz stieg um +4.6% in Lokalwährungen (+2.7% in CHF) auf CHF 189.5 Mio. Der Betriebsgewinn (EBIT) erhöhte sich parallel zum Verkaufsmengenwachstum um +15.6% in Lokalwährungen (+15.8% in CHF).

Global Cocoa –Starke Dynamik

Die gute Dynamik im Markt für Kakaoprodukte hielt an und führte zu einem starken Anstieg der Verkaufsmenge an Drittkunden um +6.2%,dies auf der Basis eines schwachen Vorjahres. Der Umsatz sank aufgrund tieferer Preise für Kakaoprodukte um –7.6% in Lokalwährungen (–8.2% in CHF). Der Betriebsgewinn (EBIT) verbesserte sich deutlich um +130.5% in Lokalwährungen (+132.0% in CHF), was einem besseren Marktumfeld für die Kakaoverarbeitung sowie einigen zusätzlichen Effektenaus dem «Cocoa Leadership»-Projekt der Gruppe zu verdanken war.

Entwicklung der Rohwarenpreise

In der ersten Hälfte des Geschäftsjahrs 2017/18 stiegen die Preise für Kakaobohnenum +4,4% von GBP 1,516 pro Tonne am 1. September 2017 auf GBP 1,582 pro Tonne am 28. Februar 2018. Im Durchschnitt sanken die Kakaobohnenpreise gegenüber dem Vorjahr um –23.1%. Ein geringerer Kakaobohnenüberschuss als erwartet infolge eines leichten Rückgangs der Kakaoproduktion, der steigenden Marktnachfrage sowie wachsender Finanzspekulation führte zu einem Aufwärtsdruck auf die Kakaopreise. Die Combined Cocoa Ratio verbesserte sich aufgrund der tieferen Kakao-bohnenpreise und der höheren Preise für Kakaobutter.Günstige Wetterbedingungen und weltweit gute Erzeugerpreise für Milchführten seit dem Sommer 2017 zu einer erheblichen Steigerung der Weltproduktion. Dadurch gingen die Preise für Milchpulver zurück. Die Weltmarktpreise für Zuckerentwickelten sich aufgrund hoher Überschüsse in den wichtigsten Anbauländern rückläufig. In der EU hielt eine Rekordernte die lokalen Preise auf einem tieferen Niveau.

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