Brauerei Rothaus hofft auf bessere Geschäfte durch Fußball-WM

15.05.2018 - Deutschland

Nach Einbußen im vergangenen Jahr hofft die Badische Staatsbrauerei Rothaus 2018 auf mehr Bierdurst wegen der Fußball-Weltmeisterschaft. 2017 hatte die landeseigene Brauerei - wie die gesamte Branche - weniger Bier verkauft als im Jahr zuvor, wie Vorstand Christian Rasch am Montag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Grund sei das schlechte Wetter gewesen. Kühle Witterung und Regen hätten zu weniger Bierkonsum geführt. Das laufende Jahre habe aber gut begonnen. Sei es warm und sonnig, werde mehr Bier getrunken.

Hinzu komme die Fußball-Weltmeisterschaft in diesem Sommer - sie dürfte den Absatz demnach steigern.

Rothaus mit Sitz in Grafenhausen im Hochschwarzwald ist zu 100 Prozent im Besitz des Landes Baden-Württemberg und eine der größten Brauereien im Südwesten.

2017 machte Rothaus den Angaben zufolge 74,8 Millionen Euro Umsatz - nach 75,6 Millionen Euro im Jahr zuvor. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (Ebitda) betrug 28,5 Millionen Euro.

2016 waren es noch 29,8 Millionen Euro. Nach Abzug von Zinsen, Steuern und Abschreibungen erwirtschaftete die 246 Mitarbeiter zählende Brauerei einen zweistelligen Millionengewinn. Absatz- und Ertragszahlen nennt Rothaus nicht.

Dem Land als alleinigem Eigentümer hat Brauhaus den Angaben zufolge eine stabile Dividende überwiesen. Es gab eine Gewinnausschüttung für das vergangene Jahr in zweistelliger Millionenhöhe, wie Rasch sagte. Sie bewege sich auf dem Niveau der Vorjahre. Zahlen nannte er nicht. Trotz eines unverändert starken Konkurrenz- und Preisdrucks in der Branche rechne er im laufenden Jahr mit stabilen Geschäften.

Der Biermarkt bleibe aber umkämpft, sagte Rasch. Vor allem große Braukonzerne sowie national und international agierende Marken setzten auf Preiskampf und Rabattaktionen. Das belaste den Markt. Die landeseigene Brauerei werde sich aber auch künftig an Rabattaktionen nicht beteiligen. "Rabatte locken Kunden an, die beim nächsten Rabatt dann wieder rasch zu anderen Marken wechseln."

Der Trend gehe auch zu alkoholfreien Bieren sowie zu kleineren Verpackungseinheiten wie Sixpack, Vierer-Pack und Zehner-Kiste. Der höher werdende Anteil von Single-Haushalten, vor allem in Städten, sowie die älter werdende Gesellschaft seien Gründe dafür. Verbunden sei das jedoch mit höheren Produktionskosten.

Rothaus werde sich weiter auf Baden-Württemberg als Heimatmarkt konzentrieren, sagte Rasch. "90 Prozent unserer Geschäfte machen wir hier im Südwesten, nur 10 Prozent außerhalb." Auch sämtliche Rohstoffe werde Rothaus weiter nur regional beziehen.

Rothaus, 1791 gegründet, ist neben den bayerischen Staatsbrauereien Weihenstephan (Freising) und Hofbräu (München) eine von bundesweit drei Brauereien in staatlicher Hand. Auf 1000 Metern Höhe im Schwarzwald ist sie zudem die höchstgelegene Brauerei Deutschlands./ruf/DP/stw (dpa) 

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