Trotz heimischer Ernteausfälle: Deutsche Fruchtsaft-Industrie weiterhin auf Erfolgskurs

08.06.2018 - Deutschland

Der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e.V. (VdF) zieht auf seiner diesjährigen Mitgliederversammlung in Köln insgesamt eine positive Bilanz für das vergangene Fruchtsaft-Jahr 2017: "Trotz einer witterungsbedingten, leicht rückläufigen Produktionsmenge von 3,98 Mrd. Litern konnte die deutsche Fruchtsaft-Industrie den Branchenumsatz mit 3,54 Mrd. Euro in etwa halten", so Klaus-Jürgen Philipp, Präsident des VdF. Der deutsche Pro-Kopf-Konsum von Fruchtsaft und -nektar ist mit 32 Litern weltweit Spitze, wenn dieser auch leicht hinter den beiden Vorjahren (2016 und 2015: 33 Liter) zurückliegt. Dem seit Jahren unangefochtenen Fruchtsaft-Welt- und Europameister folgen Norwegen (24,8 Liter) sowie die Niederlande (22,9 Liter), Österreich und die USA (mit jeweils 22,6 Litern).

VdF Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie

Trotz einer witterungsbedingten, leicht rückläufigen Produktionsmenge von 3,98 Mrd. Litern konnte die deutsche Fruchtsaft-Industrie den Branchenumsatz mit 3,54 Mrd. Euro in etwa halten.

Während die Nachfrage nach klassischen Fruchtsäften und -nektaren aufgrund der steigenden Preise leicht rückläufig ist, bauen Smoothies und hochwertige Direktsäfte ihre Marktanteile kontinuierlich aus. Der beliebteste Fruchtsaft der Deutschen ist der Apfelsaft mit einem Pro-Kopf-Konsum von 7,6 Litern. Es folgen auf den weiteren Plätzen Orangen¬saft mit 7,4 Litern, mit deutlichem Abstand Multivitaminfruchtsaft (4,1 Liter) sowie Traubensaft (1,2 Liter) und Ananassaft (0,4 Liter). Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich seit einigen Jahren auch Gemüsesäfte und -nektare, die derzeit mit einem Pro-Kopf-Konsum von 1,8 Litern in der Rangliste stehen.

Nicht einfach machte es der Apfel den Mitgliedern des Verbandes im Verlauf des Fruchtsaft-Jahres 2017: "Das Naturprodukt Saft ist seit jeher von der Witterung abhängig, so minderten starke Nachtfröste im April 2017 die heimische Apfelernte und damit den Kelterertrag um bis zu 65 Prozent", bilanziert Philipp. Durch den Kälteeinbruch nahmen vor allem in den traditionellen Streuobstgebieten Baden-Württembergs die Apfelblüten großen Schaden und sorgten für die niedrigste Apfelernte seit 1991. Insgesamt konnten nur 310.000 Tonnen Äpfel zu 243 Millionen Litern Apfelsaft gekeltert werden. Neben der Witterung beeinflusste auch die Alternanz, die sich abwechselnden guten und schwachen Erntejahre, die Erntemenge zusätzlich.

Glas-Mehrwegsystem baut Marktanteil aus

Positiv ist die Entwicklung des brancheneigenen Glas-Mehrwegsystems zu sehen. Zum zweiten Mal in Folge weist das System Wachstumsraten auf und liegt nun bei einem Marktanteil von 10 Prozent. Mit der Verpackung "Glas" können die Fruchtsaft-Hersteller den speziellen Verbraucherwünschen in Richtung Natürlichkeit und Nachhaltigkeit nachkommen. Das verbandeigene System gibt es seit 45 Jahren und wird in Deutschland derzeit von rund 300 kleinen und mittelständischen Fruchtsaftunternehmen genutzt. 

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