Obstbauern freuen sich über warmen Sommer
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Die Qualität des Obstes sei gut, sagte auch Helwig Schwartau von der Agrar Informations-Gesellschaft (AMI) in Hamburg. "Wir haben im Norden seit Anfang Mai hochsommerliches Wetter. Da hat es durch Regen keinerlei Produktionseinbußen gegeben und auch keine Qualitätseinbußen." Normalerweise werden die letzen Kirschen Ende Juli und Anfang August geerntet - das verschiebt sich in diesem Jahr nach vorne.
Üblicherweise seien die Obstanbaugebiete in Norddeutschland vom Reifegrad her immer die letzten in Europa. "Aber wegen der hochsommerlichen Temperaturen sind wir genauso früh dran wie in Süddeutschland, teilweise hatte man auch eine Überschneidung mit den Ländern im Mittelmeerraum." Kirschen kosten derzeit zwischen 5 und 8 Euro pro Kilo, je nach Qualität.
Eine Superernte bestätigt auch Obstbauer Dirk Zabel aus Bennigsen in der Region Hannover. Am Dienstag endet bei ihm die Sauerkirschenernte, die einen Monat früher als gewöhnlich begonnen hatte. Indes muss er seine Plantagen beregnen und die Wasservorräte sind fast aufgebraucht. Vergangene Woche habe es an zwei Tagen 30 Liter pro Quadratmeter geregnet, aber das reiche für die anstehende Apfelernte nicht aus. Er brauche dringend mehr Niederschlag.
Auch Erdbeeren gebe es noch mit guter Qualität, sagt Schwartau. Je nach Qualität liege der Preis zwischen 2 Euro und 4,50 Euro pro Kilo.
Bei den Äpfeln rechnen Experten in diesem Jahr mit einer guten Ernte, allerdings nicht mit Rekorden. Die Blütezeit sei in diesem Jahr recht kurz gewesen, sodass nicht so viele Blüten bestäubt werden konnten. Prognosen sprächen von einer guten Erntemenge in ganz Europa.
Obstbauexperte Köpcke rechnet bei der Apfel-Ernte mit einer durchschnittlichen Ernte, aber einer sehr guten Qualität. "Bei allen Kulturen ist die Qualität eigentlich perfekt", sagte er. Die Sonne führe dazu, dass die Früchte sehr viel Zucker bilden können.
Abseits des Alten Landes gebe es auch Regionen, wo die Böden sandiger und trockener seien. In der Regel hätten aber zum Beispiel Erdbeerbauern die Möglichkeit, zu bewässern. "Wenn man das gar nicht hat, kann man eigentlich keine Erdbeeren machen", sagte Köpcke./eks/DP/zb (dpa)
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