Zuckerreduktion: Neue Texturierungssysteme liefern die Antwort
Weniger Zucker in Milchprodukten, Softdrinks, Feinkost oder veganen Alternativen
Hydrosol
Hydrosol
Doch hier liegt die große Herausforderung: Aus technologischer Sicht hat Zucker viele positive Eigenschaften. Er bindet Wasser, konserviert und ist sehr gut löslich. Vor allem aber ist er Geschmacksträger und verleiht den Produkten Körper, Textur und ein angenehmes Mundgefühl. Ein Zuckerersatz durch Intensivsüßstoffe oder alternative Süßungsmittel ist für den Lebensmittelproduzenten aus technisch-technologischer Perspektive meist keine Alternative. Vielmehr gilt es, die zahlreichen Eigenschaften von Saccharose durch Kombination verschiedener Rohstoffe zu ersetzen. Genau diesen Effekt erzielen die neuen Stabilisierungs- und Texturierungssysteme von Hydrosol. In Anwendungsversuchen haben Technologen und Wissenschaftler das optimale Zusammenspiel der Einzelkomponenten in unterschiedlichen Produkten getestet. Das Ergebnis sind individuelle Wirkstoffkombinationen beispielsweise für Joghurt, Trinkjoghurt, Milchmischgetränke und Pudding sowie für fruchtige Erfrischungsgetränke und Energy-Drinks, aber auch für Ketchup und aufschlagbare Pflanzencreme.
„Mit unseren neuen Stabilisierungs- und Texturierungssystemen gleichen wir den fehlenden Zucker aus“, berichtet Katharina Schäfer, Produktmanagerin Milch & Feinkost. Durch die gezielte Kombination verschiedener Einzelkomponenten erhält jedes Endprodukt die gewünschten Eigenschaften. Hydrokolloide und Stärke sorgen dabei vor allem für Stabilität, Körper und eine angenehme Textur, während spezielle pflanzliche Fasern das Mundgefühl verbessern." Positiver Nebeneffekt: Durch den Einsatz der Fasern kann je nach Dosierung sogar ein hoher Ballaststoffgehalt auf dem Produkt ausgelobt werden.
Um die Süße auszugleichen, setzt Hydrosol je nach Kundenwunsch kostengünstige, klassische Süßungsmittel ein oder Rohstoffe wie Stevia, die beim Endverbraucher ein besonders positives Image haben. Darüber hinaus runden natürliche Aromen das Geschmacksprofil ab. „Unsere Schwestergesellschaft OlbrichtArom bietet speziell für zuckerreduzierte Produkte einen Sugar-Booster an. Dieses natürliche Aroma unterstützt in Endprodukten die feine Süße, ohne deren typischen Eigengeschmack zu beeinflussen“, erklärt die Produktmanagerin.
Die neuen Funktionssysteme von Hydrosol ermöglichen je nach Wunsch unterschiedliche Zuckergehalte – von zuckerreduziert bis hin zu zuckerfrei. „Eine Reduktion von 30 bis 50 Prozent ist für uns bei den meisten Produkten relativ einfach umzusetzen. Generell orientieren wir uns aber am europäischen Lebensmittelrecht“, so Katharina Schäfer. Danach können Lebensmittel und Getränke mit „zuckerreduziert“ bezeichnet werden, wenn sie mindestens 30 Prozent weniger Zucker enthalten als vergleichbare Produkte. Der Energiegehalt darf aber nicht höher sein als vergleichbare Erzeugnisse. Bei der Auslobung „zuckerarm“ ist die Konsistenz entscheidend: Feste Nahrung wie Joghurt darf dabei maximal 5g Zucker pro 100g Lebensmittel enthalten. Für Milchgetränke, Softdrinks und andere Flüssigkeiten liegt die Höchstgrenze schon bei 2,5g pro 100ml. „Zuckerfreie“ Produkte dürfen hingegen 0,5g Zucker pro 100g oder 100ml nicht überschreiten.