Baywa: Lebensmittelversorgung nur mit Technologie möglich
Angesichts global schrumpfender Agrarflächen kann nach Einschätzung des Baywa-Konzerns nur die fortschreitende Technisierung der Landwirtschaft die Lebensmittelversorgung sicherstellen. Notwendig sei mehr Produktivität in der Landwirtschaft, sagte Baywa-Vorstandschef Klaus Josef Lutz. "Das ist nur mit Hilfe der Technologie möglich."
Die dahinter stehende Rechnung: In den 1950er Jahren entfielen nach Lutz' Angaben auf jeden Menschen im rechnerischen Durchschnitt noch 5500 Quadratmeter Anbaufläche. 2050 würden es bei einem Anstieg der Weltbevölkerung auf zehn Milliarden Menschen nur noch etwa 1400 Quadratmeter Anbaufläche pro Kopf sein. Das Münchner Unternehmen ist einer der weltgrößten Händler von Getreide und Obst, baut aber seit Jahren auch eine Digitalsparte für die Landwirte auf.
In diesem Jahr liegt die weltweite Weizenernte nach Baywa-Zahlen mit knapp 730 Millionen Tonnen weit unter dem Durchschnitt, Ursache ist unter anderem die Dürre in Teilen Europas. "Die Produktionsflächen dürfen nicht signifikant weiter schrumpfen", sagte Lutz. "Mit jedem fehlenden Hektar steigt der Produktionsdruck. Und wenn wir es nicht schaffen, die Produktivität hoch zu ziehen, dann könnte das in China, Indien und Afrika Probleme für die Lebensmittelsicherheit mit sich bringen."
Während die Baywa selbst Geschäftsinteressen in der digitalen Landwirtschaft verfolgt, teilen unabhängige Wissenschaftler und Experten die Einschätzung, dass nur mit Hilfe der Technologie die Lebensmittelversorgung künftig sichergestellt werden kann. So kooperieren weltweit 15 nicht-kommerzielle Forschungsorganisationen in der Initiative CGIAR, einer Plattform für Big-Data-Anwendungen in der Landwirtschaft.
Ein Aspekt, den Baywa-Chef Lutz in den Vordergrund stellte, ist die Feldbeobachtung und -bewirtschaftung mit Hilfe von Satellitendaten. So sind in vielen Feldern Bodenbeschaffenheit und Feuchte nicht einheitlich. Satellitenaufnahmen sind inzwischen so genau, dass für einzelne Bereiche eines Felds der Bedarf an Dünger und Wasser individuell gemessen werden kann. Außerdem lassen sich mit ihrer Hilfe die Erntemengen sehr viel genauer vorhersagen als bisher.
Damit wiederum lassen sich dann laut Baywa internationale Warenströme ebenso wie Lagerung und Transport wesentlich leichter planen./cho/DP/nas
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