Ein Prosit: Deutsche kaufen 2018 wieder mehr Bier

Ausgefallene Biermischungen immer beliebter

15.10.2018 - Deutschland

Rund 37 Liter Bier pro Kopf kauften die Deutschen durchschnittlich im ersten Halbjahr 2018 im Lebensmitteleinzelhandel und in Getränkeabholmärkten und damit fast zwei Flaschen á 0,33 Liter mehr als in der ersten Jahreshälfte 2017. Der Gesamtabsatz von rund drei Milliarden Litern ist damit um 2,2 Prozent gestiegen (Gesamtabsatz 1. HJ 2017: ca. 2,69 Mrd. Liter). Außerdem geben die Deutschen mit rund 3,50 Euro aktuell deutlich mehr aus als im Vorjahreszeitraum. Der Bierumsatz von fast 3,9 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2018 erreicht damit einen Rekordanstieg von fast sechs Prozent.

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Das zeigen die aktuellen Zahlen zum Oktoberfest 2018 von Nielsen, einem globalen Performance Management Unternehmen, das Informationen und Erkenntnisse zum Konsumverhalten von Verbrauchern liefert.

„Das erste Halbjahr war eine gute Bier-Phase. Das liegt nicht zuletzt an den hohen Temperaturen und der Weltmeisterschaft. Wäre die Nationalelf länger im Turnier geblieben, würden die Zahlen vielleicht noch höher liegen“, sagt Marcus Strobl, Experte für Bier und Biermix-Getränke bei Nielsen. „Der stark gestiegene Umsatz ist zusätzlich durch die Preiserhöhungen zu erklären.“

Biermix-Getränke im Trend: Je ausgefallener, desto besser

Besonders beliebt bei den überdurchschnittlich heißen Temperaturen: Biermix-Getränke. Im ersten Halbjahr 2018 kauften die Deutschen davon bis zu 15 Prozent mehr als noch im gleichen Zeitraum 2017. „Dabei etabliert sich Radler fast zum Klassiker unter den Biermixen. Denn auch wenn besonders naturtrübes Radler weiterhin der große Trend ist, sind auch immer exotischere Mischungen bei den Verbrauchern beliebt. Maracuja, Kaktusfeige oder Grapefruit: Die Deutschen sind neugierige Biertrinker und probieren gerne aus“, erklärt Marcus Strobl. So kauften die Deutschen in der ersten Jahreshälfte 2018 rund 106 Millionen Liter Radler - fast 20 Prozent mehr als noch von Januar bis Juni 2017. Spezielle Biermix-Getränke, ausgenommen Cola- und Lemon-Mischungen, wuchsen ähnlich stark (ca. +16 Prozent Absatz) und die Deutschen kauften in Getränkemarkt, Discounter und Co. rund 55,5 Millionen Liter davon ein.

„Land-, Keller- und Hellbiere stehen bei den Verbrauchern weiterhin hoch im Kurs“, sagt Marcus Strobl. Knapp 200 Mio. Liter Hellbier und damit im Vorjahresvergleich gut 9,6 Prozent mehr, sowie 65,5 Millionen Liter Land- und Kellerbier und damit rund 10 Prozent mehr, ging über die Ladentheken des deutschen Lebensmitteleinzelhandels und der Getränkeabholmärkte.

Bier wird teurer

Und das über alle Sorten hinweg. Durchschnittlich bedeutet das: Die Deutschen müssen für Bier im Lebensmitteleinzelhandel und in Getränkeabholmärkten aktuell rund 1,34 Euro pro Liter zahlen. Besonders für die aktuell beliebten Biermix-Getränke und für Pils müssen die Verbraucher tiefer in die Tasche greifen. „Während die Deutschen für Biermix-Getränke gut fünf Cent mehr ausgeben müssen als noch 2017, ist auch Pils bis zu sechs Cent teurer als noch im Vorjahreszeitraum“, sagt Marcus Strobl. „War Pils bisher die Umsatzbremse, gelang es nun besonders den Herstellern der Markenbiere, den Preis anzuheben und den Umsatz für Pils so zu steigern.“ Premium-Pils, die sogenannten Fernseh-Biere, sind im Schnitt sogar rund fünf Cent teurer als 2017.

Biereinkauf in Getränkeabholmärkten

Für den Biereinkauf steuern die Verbraucher vor allem Getränkeabholmärkte an. Hier kauften die Deutschen in der ersten Jahreshälfte rund 884 Liter Bier und Biermix-Getränke und damit ein gutes Drittel des Gesamtabsatzes. Die Nielsen-Zahlen zeigen aber auch: Die Deutschen kaufen ihr Bier immer öfter auch in Verbrauchermärkten, Supermärkten und Discountern ein. Immer beliebter für den Bier-Einkauf werden die Verbrauchermärkte, die insbesondere mit Einkaufserlebnis, regional abgestimmten Sortimenten und Standorten in der Innenstadt punkten. Bis zu fünf Prozent mehr Bier ging hier über die Ladentheken. Marcus Strobl: „Die Deutschen schätzen Geschäfte mit großem Sortiment. Das spiegelt sich auch beim Bier-Einkauf in Verbrauchermärkten und Co. wider.“

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