Freddy Adjan: „Extreme Arbeitszeiten machen krank“
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Während der Inlandstourismus auf das neunte Rekordjahr in Folge zusteuere, wärme der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) seine alte Forderung nach „Gummi-Arbeitszeiten“ immer wieder auf, so Adjan. „Damit wird sie aber nicht richtiger. Extreme Arbeitszeiten sind im Gastgewerbe bereits gang und gäbe.“ Für zwei Millionen Beschäftigte der Branche gehörten Überstunden, Arbeiten am Wochenende und an Feiertagen sowie in der Nacht fest zum Job. Dabei ließen Tarifverträge längst ein hohes Maß an Flexibilität zu. „Mit einer sinnvollen Personalplanung muss auch keine Hochzeits- oder Weihnachtsfeier früher abgebrochen werden“, sagte Adjan im Vorfeld einer Betriebsräte-Konferenz der Bundestagsfraktion DIE LINKE am heutigen Freitag in Berlin.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes arbeitet ein Viertel aller Erwerbstätigen regelmäßig am Wochenende – in Hotels und Gaststätten sogar 86 Prozent. „Das Arbeitszeitgesetz ist eines der wichtigsten Schutzgesetze, das Beschäftigte in Deutschland haben“, so Adjan. Wer es aufweichen wolle, spiele letztlich mit der Gesundheit der Beschäftigten. Nach einer Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) steigt das Unfallrisiko nach der achten Arbeitsstunde exponentiell an. Beschäftigte im Schichtdienst hätten ein erhöhtes Risiko, am Herzen oder an Diabetes zu erkranken. „Fest steht: Extreme Arbeitszeiten machen krank“, betont Adjan.
In der bayerischen Milchwirtschaft hat die NGG unter dem Motto „Zeit ist unsere neue Währung“ eine Arbeitszeitkampagne gestartet. 5.000 von insgesamt 17.000 Mitarbeitern haben sich daran beteiligt. Freddy Adjan: „Das zeigt, wie groß das Interesse der Belegschaften beim Thema Arbeitszeit ist. Denn Flexibilität ist keine Einbahnstraße. Die Beschäftigten wollen und müssen hier ein Wort mitreden.“
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