EU-Rechnungshof: Maßnahmen gegen Chemie in Lebensmitteln verbessern
Als potenziell gefährlich gelten nach den EU-Regeln rund 8000 Substanzen - neben Mitteln zur Schädlingsbekämpfung gehören dazu Farb- und Aromastoffe, Tiermedikamente sowie Plastik. Die Lebensmittel in der EU seien im weltweiten Vergleich zwar besonders sicher, sagte der zuständige Rechnungsprüfer Janusz Wojciechowski. Dennoch stehe das derzeitige System vor Herausforderungen.
Die Regeln seien so umfangreich, dass es den nationalen Prüfstellen nicht gelinge, alle ihre Aufgaben zu erfüllen. «Tausende Stoffe werden praktisch nicht kontrolliert», sagte Wojciechowski. Hinzu komme, dass einige EU-Staaten bestimmte Chemikalien seltener kontrollierten als andere. Das gefährde die Glaubwürdigkeit des Systems.
Der Rechnungshof forderte die EU-Kommission auf, die Auflagen zu überarbeiten und stärker mit der Wirtschaft zu kooperieren. Die Lebensmittelindustrie müsse Prüfungen übernehmen, sagte Wojciechowski. «Es ist in ihrem eigenen Interesse, die Regeln anzuwenden, weil sie Verantwortung trägt, wenn es zu chemischen Verunreinigungen kommt.» (dpa)
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