NGG fordert Lohn-Plus für Beschäftigte in Brauereien
„Der Anstieg geht vor allem auf den Rekordsommer und die Fußball-WM zurück. Dabei machen viele Brauereien seit Jahren ein wachsendes Geschäft mit alkoholfreien Sorten und Biermixgetränken. Auch der Export entwickelt sich gut“, sagt der stellvertretende NGG-Vorsitzende Freddy Adjan. Der Absatz von alkoholfreiem Bier hat sich laut Statistik zwischen 2007 und 2017 nahezu verdreifacht. Von „soliden Umsätzen“ sollen nun auch die Beschäftigten in bundesweit rund 1.400 Brauereien profitieren. Für sie fordert die Gewerkschaft NGG in den anstehenden Tarifrunden Lohnerhöhungen zwischen 6 und 6,5 Prozent. „Die Arbeitsbelastung in der Brauwirtschaft ist ständig gestiegen und anhaltend hoch. Die Beschäftigten erwarten eine faire und angemessene Beteiligung an den guten Ergebnissen der Brauwirtschaft“, so der NGG-Vize. Verhandelt wird ab Februar in Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen.
Zugleich kritisiert die NGG den wachsenden Einweg-Anteil beim Bier. „Im Lebensmitteleinzelhandel erleben wir eine regelrechte Rückkehr ins Dosen-Zeitalter. Doch Dosen haben nicht nur eine schlechtere Öko-Bilanz. Sie gefährden auch Tausende Arbeitsplätze bei der Bierabfüllung im Mehrweg-System“, so Adjan. Nach Angaben des Marktforschers GfK griffen zwischen Januar und Oktober vergangenen Jahres knapp 16 Prozent der Bierkäufer zur Dose. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 14 Prozent. Laut Bundesumweltamt steht das Bier mit einer Mehrweganteil von 82 Prozent an der Spitze aller Getränke. Seit 2019 schreibt das Verpackungsgesetz eine Mehrwegquote von mindestens 70 Prozent für Getränke vor.
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