Vertical Farming: Edeka lässt Salate und Kräuter direkt im Supermarkt wachsen
BrightAgrotech/ Pixabay
Die Module, in denen die Kräuter und Salate wachsen, stammen von Infarm, der weltweit größten Vertical-Farming-Plattform. Das Unternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt, Städten zu einer autarken und nachhaltigen Nahrungsmittelversorgung zu verhelfen. Die Technologie wurde dabei so konzipiert, dass sie überall funktionieren soll – von kleineren Vorrichtungen für Restaurants bis hin zu größeren Anlagen sind vielerlei Optionen denkbar.
Der Clou dabei ist, dass sich innerhalb von zwei bis drei Wochen nach der Installation frische Kräuter pflücken lassen. In einem größeren Modul sollen auf einer kleinen Fläche von nur 25 Quadratmetern bis zu 680.000 Pflanzen pro Jahr wachsen, wodurch das Vertical Farming etwa 420-mal effizienter als die traditionelle bodengebundene Landwirtschaft wäre. Infarm plant deshalb, bis 2020 in 10.000 Supermärkten vertreten zu sein und damit über 350 Millionen Menschen mit frischen Produkten zu versorgen.
Das Prinzip des Vertical Farming
Geprägt wurde der Begriff „Vertical Farming“ im gleichnamigen Buch von Gilbert Ellis Bailey, das im Jahre 1915 erschien. Obgleich sich der Autor damals einzig auf Pflanzen als vertikale Lebensformen bezog, gilt der moderne Begriff der kontrollierten Anbaupraxis in Innenräumen mittels Modulen mit vertikal angeordneten Pflanzebenen.
Da das Vertical Farming hierdurch als wetterunabhängig und ressourcenschonend gilt, handelt es sich um ein interessantes Konzept für die Stadt von morgen. Zudem könnte diese Anbauweise dabei helfen, Lebensmittelverschwendung zu mindern. Letzterer Aspekt stellt für Konsumenten ein besonderes Anliegen dar. In einer in Großbritannien geführten Studie fand Mintel beispielsweise heraus, dass acht von zehn Verbrauchern darauf achten, weniger Lebensmittel wegzuwerfen.
Mintels Fazit
Gerade unter dem Aspekt der nachhaltigen Lebensmittelproduktion für eine stetig wachsende Weltbevölkerung ist Vertical Farming interessant. Wenig verwunderlich also, dass mehrere Länder und Einzelhändler bereits entsprechende Vorrichtungen in Testlauf gebracht haben. Allerdings muss die tatsächliche Effizienz – vor allem in Anbetracht von Faktoren wie Stromverbrauch – noch genauer untersucht und verstanden werden.
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