Toastschinken-Test mit unappetitlichem Ergebnis

Nicht einmal jedes zweite Produkt war am Ende der Mindesthaltbarkeit mikrobiologisch einwandfrei

29.10.2019 - Österreich

Wer plant, seinen nächsten Schinken-Käse-Toast mit Toastschinken zu belegen, der sollte genau auf sein Geruchsempfinden und das Mindesthaltbarkeitsdatum achten. Denn ein Test des Vereins für Konsumenteninformation (VKI), bei dem 10 verpackt erhältliche Toastschinken am letzten Tag der Mindesthaltbarkeit im Labor untersucht wurden, ergab ein unappetitliches Ergebnis: Nicht einmal jedes zweite Produkt war zu diesem Zeitpunkt noch mikrobiologisch einwandfrei. Während zwei Produkte „nur“ leicht erhöhte Keimzahlen aufwiesen, waren diese bei vier Proben so stark erhöht, dass sie mit „nicht zufriedenstellend“ bewertet wurden. Besonders negativ fiel hier der „Jeden Tag Toastschinken“ auf: Alleine schon aufgrund des Geruchs fiel dieser im Test glatt durch. „Immerhin waren in keiner der beanstandeten Proben krankheitserregende Listerien oder Salmonellen nachweisbar“, betont VKI-Ernährungswissenschafterin Nina Siegenthaler. „Dennoch steht die Frage im Raum, ob Hersteller bei der Haltbarkeit nicht zu viel versprechen.“ Gesamt wurden beim Test 3 gut, 3 durchschnittlich und 4 nicht zufriedenstellend vergeben. Weitere Details und die Stellungnahmen der Hersteller gibt es ab 24.10. im November-KONSUMENT und auf www.konsument.at.

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Symbolbild

Angesichts der Testergebnisse rät Nina Siegenthaler, verpackten Toastschinken vor dem Verzehr mit allen Sinnen zu prüfen und möglichst weit vor dem Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums aufzubrauchen: „Lagern Sie Toastschinken im Kühlschrank nicht bis zum Ende der Mindesthaltbarkeit, auch dann nicht, wenn die Packung noch geschlossen ist. Ist die Packung einmal geöffnet, sollte der Toastschinken rasch verbraucht werden. Hat der Toastschinken einen dumpfen Geruch, dann Hände weg davon. Dies weist auf beginnenden Verderb hin.“

Zusätzlich zur Mikrobiologie prüfte der VKI, ob die Zusammensetzung der getesteten Toastschinken den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Im Österreichischen Lebensmittelbuch (Codex) ist unter anderem geregelt, wie viel Wasser Schinken maximal enthalten darf: So darf das Wasser-Eiweiß-Verhältnis maximal bei 4,0 liegen. Hier gab es zwei Abweichungen: Der Toastschinken von S-Budget wies ein Wasser-Eiweiß-Verhältnis von 4,3 auf und enthielt daher mehr Wasser als er sollte. Beim „Mein Leckerbissen Toaster“ betrug dieses sogar 4,8. Der erhöhte Wassergehalt war jedoch entsprechend auf der Verpackung deklariert, womit das Produkt vom Codex ausgenommen ist.

Auffälligkeiten ergab der Test auch beim Salzgehalt: „Mit Toastschinken konsumiert man unter Umständen mehr Salz als gedacht. Denn der tatsächliche Salzgehalt war bei acht von zehn Produkten höher als auf der Verpackung angegeben. Das sollte einem durchaus bewusst sein“, so Nina Siegenthaler abschließend.

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