Frühstücksflocken aus geretteten Bananen
Gründer im Interview: BanaBooms
BanaBooms
BanaBooms
Wie seid Ihr auf die Idee mit euren BanaBooms gekommen?
Die Produktidee haben wir 2018 im EIT Food Projekt „Circular Food Generator Track“ entwickelt. Die belgische Supermarktkette Colruyt hat drei Studierendenteams aus Europa gebeten, Produktlösungen für Lebensmittelabfälle aus dem Einzelhandel zu entwickeln. So haben wir uns kennengelernt und den Grundstein für BanaBooms gelegt. Das Projekt haben wir erfolgreich abgeschlossen und uns beim finalen Projekt-Pitch gegen die anderen Teams durchsetzen können. Seit April 2019 setzen wir die Idee als Startup nun weiter um.
Wie lange hat die Entwicklung gedauert und was waren die herbsten Rückschläge?
Von der Idee bis zum ersten essbaren Prototypen hat es ca. 8 Monate gedauert.
Die größte Herausforderung dabei war, dass wir frische Bananen für die Herstellung von BanaBooms verwenden. Denn normalerweise werden Frühstückscerealien aus trockenen Zutaten hergestellt. Bei unserem ersten Versuch kam ausschließlich Bananenmatsch heraus, der ein bisschen wie Fischfutter aussah. Nach ein paar Monaten versuchten wir es ein zweites Mal der auch fehlschlug. An diesem Punkt fingen wir an uns zu fragen, ob unsere Idee überhaupt umsetzbar wäre. Aber zwei Lebensmitteltechnikerinnen, die damals am Projekt beteiligt waren, recherchierten die ganze Nacht um den Produktionsprozess anzupassen.
Am nächsten Tag erblickten dann endlich die ersten essbaren und ansehnlichen BanaBooms das Licht der Welt.
Wie war das erste Feedback vom Markt?
Wir waren überrascht davon, dass die Leute die Idee liebten, dass wir gerettete Bananen verwenden. Bananen, die zu gelb und zu reif sind, um im Einzelhandel verkauft zu werden.
Auch freuen wir uns über jedes Feedback zu unserem Produkt. Denn nur so können wir auf die Wünsche der Kunden eingehen und BanaBooms entsprechend anpassen. Denn der Erfolg eines Startups hängt von der kontinuierlichen Verbesserung des Produkts ab. So halfen uns die Kunden zu verstehen, dass BanaBooms keine weiteren Zuckerzusätze benötigt, denn die natürliche Süße der Bananen ist genau richtig. Der effektivste Weg das Produkt optimieren ist das direkte Kundengespräch und freie Verkostungen anzubieten. Und das tun wir auf jeder Messe, die wir besuchen. Derzeit arbeiten wir daran das Produkt dichter zu machen und planen mehr Geschmackssorten einzuführen.
Habt ihr euch den Markt so vorgestellt? Welche Besonderheiten hattet ihr zu meistern?
Um ehrlich zu sein haben wir nicht damit gerechnet, dass wir so viele hilfsbereite und freundliche Geschäftspartner treffen, die vollen Einsatz zeigen und uns dabei unterstützen BanaBooms auf den Markt zu bringen.
Derzeit beschäftigen wir uns immer noch mit der Herausforderung der Logistik von aussortierten Bananen. Ein Produkt aus upcycelten Rohstoffen zu erstellen ist sehr innovativ, daher gibt es noch keinen bewährten Weg. Wir müssen selbst mit einer Idee zur Bewältigung der Problematik aufkommen und wie wir diese dann am besten umsetzen. Ein weiteres Problem besteht darin einen geeigneten Produktionspartner zu finden. Bisher hat noch niemand Frühstückscerealien aus frischem Obst hergestellt. Deshalb ist es eine große Herausforderung einen langfristigen Geschäftspartner für die Produktion zu finden, der sowohl geeignete Gerätschaften mitbringt als auch die Offenheit gegenüber Innovationen.
Würdet ihr es wieder tun?
Definitiv: Ja, ja und ja. Es gibt nichts, das mehr inspiriert als zu zusehen wie deine eigene Idee mit überwältigender Unterstützung zu etwas Großem wird, das auch noch eine positive Auswirkung auf das bestehende Ernährungssystem hat. Es ist an der Zeit, dass endlich auch der Produzent in Verantwortung genommen wird, wenn es um ausgewogene Ernährung geht. Wir wollen das Ernährungssystem transparenter und ehrlicher gegenüber dem Menschen und dem Planeten machen. Wir wollen anhand unseres Beispiels zeigen, dass nicht alle aussortierten Lebensmittel gleich Abfall sind und wollen damit auch existierende und neue Unternehmen dazu motivieren unserem Beispiel zu folgen.
Was gebt ihr neuen Start-ups mit auf den Weg?
Nutzt eure Netzwerke, redet mit den Leuten, traut euch was zu und freut euch über Feedback als willkommene Möglichkeit euer Produkt zu verbessern. Und am wichtigsten – verliert niemals den Glauben an euch selbst. Wirklich wertvolle Projekte werden nicht einfach sein. Wer, wenn nicht du, wird es anpacken?
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