Hellofresh mit Rückenwind durch Corona-Krise

01.04.2020 - Deutschland

Der Kochboxenlieferant Hellofresh <DE000A161408> zementiert seinen Ruf als einer der Gewinner der Corona-Krise. Im ersten Quartal dürften sowohl der Umsatz als auch der Betriebsgewinn über den Markterwartungen liegen, teilte der Konzern am Mittwoch nach Börsenschluss in Berlin mit. Die seit kurzem im MDax notierte Aktie stieg am Dienstag auf ein Rekordhoch.

Hellofresh erwartet im ersten Quartal einen Umsatz zwischen 685 Millionen Euro und 710 Millionen Euro, zwei Drittel mehr als ein Jahr zuvor. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) wird bei 55 Millionen Euro bis 75 Millionen erwartet, ein Jahr zuvor stand hier noch ein Minus von 26 Millionen Euro. Die Bekanntgabe der genauen Zahlen ist für den 5. Mai geplant.

Die durch die Covid-19 Pandemie hervorgerufenen Unsicherheiten und die sich daraus ergebenden Auswirkungen auf das Geschäftsjahr 2020 seien aktuell nicht zuverlässig quantifizierbar. Daher werde die zuletzt veröffentlichte Prognose für das Geschäftsjahr 2020 nicht geändert.

Der Umsatz soll demnach 2020 zwar nicht mehr so stark wie noch im vergangenen Jahr zulegen, aber währungsbereinigt immer noch um 22 bis 27 Prozent wachsen. Dabei soll die Marge auf Basis des um Sondereffekte bereinigten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf 4,0 bis 5,5 (2019: 2,6) Prozent steigen.

An der Börse kamen die ersten Angaben für das Geschäft bis Ende März und die Aussage zur Prognose gut an. Die Aktie legte in der Spitze um fast ein Fünftel auf das Rekordhoch von 32,10 Euro zu - damit lag das Papier mit Abstand an der Spitze des MDax <DE0008467416>, in dem es seit kurzem gelistet ist.

Hellofresh gehört am Aktienmarkt zu den wenigen Gewinnern der vergangenen Wochen. Seit dem Start des Corona-Crashs am 24. Februar stieg der Kurs der Aktie um rund 30 Prozent und setzte damit den Höhenflug fort. In den vergangenen zwölf Monaten summiert sich das Plus auf 280 Prozent

Das Unternehmen ist an der Börse derzeit etwas mehr als fünf Milliarden Euro wert und damit mehr als zum Beispiel die im Dax <DE0008469008> notierte Lufthansa <DE0008232125>, deren Marktkapitalisierung im Corona-Crash bisher um rund 40 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro gefallen ist./zb/stk (dpa)

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